Wenn aus Intensivpflege palliative Pflege wird. Veränderungen in der Rolle und im Anforderungsprofil professionell Pflegender auf Intensivstationen

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,0, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Therapieziel auf Intensivstationen ist eine Verbesserung des Gesundheitszustandes und das Retten von Leben. Allerdings kommt es auch auf Intensivstationen zum Tod, wodurch Pflegende neben den grundlegenden Kompetenzen, welche im Pflegeberufegesetz (PflBG) verankert sind, nicht nur intensivmedizinische, sondern auch palliative Kompetenzen besitzen müssen. Das Ziel dieser Bachelorthesis ist es, darzustellen, wie sich die Anforderungen an die Rolle von professionell Pflegenden auf Intensivstationen verändert, wenn aus Intensivpflege palliative Pflege wird. Dazu wird folgende Forschungsfrage aufgestellt: Welche Rolle nehmen Pflegende auf der Intensivstation ein, wenn aus Intensivpflege palliative Pflege wird? Um die Forschungsfrage zu beantworten wurde zwischen November 2021 und März 2022 eine spezifische Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE (PubMed) und CINAHL (EBSCO) sowie eine Handsuche bei Google Scholar durchgeführt. Dabei konnten fünf relevante Studien extrahiert werden, welche sich mit den Erfahrungen von Pflegenden bezüglich der Thematik sowie den Erwartungen von Familien an die Rolle der Pflegenden auseinandersetzen. Ergebnisse: Durch die Auswertung der Studien ergibt sich ein komplexes pflegerisches Rollenbild, welches Kompetenzen aus der Intensivpflege und Palliativpflege umfasst. Die Umsetzung von palliativen Kompetenzen im intensivmedizinischen Alltag, die Erwartungen von Familien sowie der Anspruch der Pflegenden an sich selbst führen zu moralischem Distress. Auch erfahrene Pflegende sind in diesen Situationen überfordert, wodurch sich ein Bedarf an Fortbildungen und Änderungen der Rahmenbedingungen ergibt.