Werbung - Keine Kunst!?

Werbekommunikation mit Ästhetik in Verbindung zu bringen erscheint zunächst widersinnig. Werbung ist zweckorientiert, massenhaft reproduziert, arbeitsteilig hergestellt, inhaltlich banal und stark regelgeleitet - keine Kunst also. Andererseits leben werbliche Botschaften heute mehr denn je von den sensorisch wahrnehmbaren Oberflächen und der Materialität ihrer Textkörper. In immer stärkerem Maße sind es die multisemiotische Struktur und die holistische Qualität des kommunikativen Erlebnisses selbst, die den Zugang zu Aussagen und Argumenten überhaupt ermöglichen und so die Grundlage für marktbezogene und soziale Distinktion bilden. Vor diesem kontroversen Hintergrund lotet das Buch aus, wie man Ästhetisches und Ästhetisierungsprozesse in der Werbung konzeptualisieren kann. Wie erlangen Werbe¬kommunikate ästhetische Qualitäten? Wie funktioniert kunstfertige und kunstsinnige Werbung in Produktion und Rezeption? In welchem Verhältnis stehen die beiden sozialen Praktiken Kunst und Werbung? Diesen und weiteren Fragen widmen sich Linguisten, Kommunikations- und Medienwissenschaftler, Kunst- und Kulturtheoretiker wie auch Werbepraktiker.

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