Werbung in der nationalsozialistischen Diktatur. Vom Mittel wirtschaftlicher Konkurrenz zum Propagandainstrument politischer Ideologien

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,0, Universität Paderborn, Veranstaltung: Werbung - Schlüssel zur Vergangenheit?, Sprache: Deutsch, Abstract: Soldaten, die für Halstabletten werben; Kameras, die aufgrund ihrer Herstellung im Krieg Leben retten können; nur Pellkartoffeln essen, da das Schneiden von Kartoffeln einen Verlust der Schale bedeuten würde; Bei diesen Inhalten handelt es sich nicht um wahllos zusammengefügte Aussagen, sondern um Werbeanzeigen für Produkte in der nationalsozialistischen Diktatur. In der Gegenwart sind Werbungen Hilfsmittel, um ein Produkt publik zu machen und die Verkaufszahlen zu erhöhen. Oberstes Ziel ist demnach eine Profitsteigerung des Unternehmens. Die Werbung dient nach diesen Aussagen auch einer Informationsvermittlung und Informationsvergabe. Bezogen auf das Thema dieser Arbeit ist demnach zu prüfen, ob mittels dieser Art von Kommunikation auch politische Botschaften, getarnt als Wirtschaftswerbung, verbreitet werden können und welche Intentionen mit den vorgestellten Anzeigen verbunden waren. Die Relevanz und das Interesse an der Werbung haben in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Die Forschung hat dabei bewiesen, dass Werbung in ihren Grundzügen und der Art und Weise, wie sie gestaltet wird, oft den aktuellen Zuständen einer Gesellschaft entspricht. Kriegeskorte spricht davon, dass die Anzeigengestaltung sich immer dem ¿herrschenden¿ Stil angleicht. Für die nachfolgende Ausarbeitung ergeben sich somit die Fragen, wie Werbung in Deutschland zu einer Zeit gestaltet wurde, in der die NS-Führung die Gesellschaft auf einen Krieg vorbereitete. Wie wird Werbung dargestellt, um das Volk davon zu überzeugen, eine Einheit zu bilden und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen? Die Geschichte der Nationalsozialisten zeigt eine vollständige Gesellschaftsumformung im Gegensatz zur Weimarer Republik, in der Werbung auch nach dem herkömmlichen Verständnis veröffentlicht wurde. Für diese Arbeit ergibt sich somit die These, dass aufgrund der Regierungsweise Hitlers und des NS-Regimes die Werbung im ursprünglichen Sinn nie vorgesehen war und eine eigens für NS-Ziele konzipierte Werbung entwickelt wurde. Der weitere Verlauf sieht dabei vor, zunächst auf den historischen Kontext der Werbung einzugehen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt anschließend in der Frage, ob es sich um Werbung im allgemeinen Sinn handelte oder ob die nationalsozialistische Führung in ihr einzig und allein ein Mittel der Propaganda gesehen hat.