Werden Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bei bildungsentscheidenden Übergängen benachteiligt?

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Kinder mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem, insbesondere bei bildungsentscheidenden Übergängen, benachteiligt werden. Laut PISA 2000 war der Zusammenhang zwischen der (sozialen) Herkunft und der Lesekompetenz der Jugendlichen in nur wenigen OECD-Staaten so hoch wie in Deutschland, was in dem Themenfeld der Beziehung von Migrationshintergrund, sozialer Herkunft und schulischen Leistungen zu vielen Diskursen geführt hat. Laut des aktuellsten Berichts der Autorengruppe Bildungsberichterstattung verfügen Menschen mit Migrationshintergrund, auch wenn sie in Deutschland geboren wurden, im Schnitt seltener über einen Hochschul- beziehungsweise einen beruflichen Abschluss als Menschen ohne Migrationshintergrund. Darüber hinaus wird deutlich, dass Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund häufiger in sozialen, finanziellen oder bildungsbezogenen Risikolagen aufwachsen und sich beim Übergang von der Schule in eine berufliche Ausbildung beziehungsweise in ein Studium für sie deutlich schlechtere Einmündungschancen zeigen. Gesellschaftlich hat dieses Thema eine nicht zu verkennende Relevanz, beachtet man, dass die Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland fast zwanzig Prozent der Gesamtbevölkerung darstellen. Der Bereich des deutschen Bildungssystems, der als besonders kritisch betrachtet werden kann, umfasst die Gelenkstellen, also die Übergänge zwischen Grundschule und Sekundarstufe I, zwischen Sekundarstufe I und II bzw. zwischen der Schule und einer Ausbildung beziehungsweise einem Studium.