Wesenszüge der Musik im antiken griechischen Drama

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,0, Universität Leipzig (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Forschungsseminar Theatergeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die Grundidee der beiden Regisseure Paul Koeg und Johan Simons basiert auf der kathartischen Wirkung, die das antike Theater Griechenlands auszeichnete. Der dionysische Ursprung des Theaters ist als Leitmotiv der Inszenierung zu sehen. Musik, Tanz, Gesang und gesprochenes Wort sollen wie bei der antiken Aufführungspraxis eine Einheit bilden. Ein interessanter Punkt ist, dass die Musik dieser Inszenierung, die der Musiker Nouri Iskandar komponierte, ihre Ursprünge in der syrisch-orthodoxen Kirchenmusik hat, die wiederum eine der ältesten durch Notenaufzeichnungen bekannten Musiken ist. Es wird eine große Ähnlichkeit zu der klassischen altgriechischen Musik vermutet. Im ersten Teil der folgenden Arbeit beschreibe ich Ausgangspunkte, Grundideen und Entwicklungen in der Arbeit von ZT Hollandia, sowie deren Zusammenarbeit mit dem syrischen Komponisten Nuri Iskandar für die Inszenierung der ¿Bakchen¿. Da die Inszenierung die Nähe zur musikalischen Praxis des antiken Theaters sucht über den Weg der syrisch orthodoxen Musik, stelle ich im 2. Teil dar, was uns über die Musik der griechischen Antike bekannt ist. Welche Instrumente wurden verwendet, welche Wesenzüge sind uns bekannt, welche Bedeutung besaß die Musik für das Drama? Dem gegenüber möchte ich die geschichtliche Entwicklung der syrisch orthodoxen Musik und ihren möglichen Zusammenhang mit der altgriechischen Musiktradition stellen, wobei ich auch noch einmal eine Parallele zu Nuri Iskandars Kompositionen in Zusammenhang mit der Inszenierung ziehen werde. Im dritten Teil beschreibe ich die Inszenierung von Euripides ¿Bakchen¿ des niederländischen Ensembles ZT Hollandia. Dabei soll besondere Aufmerksamkeit der Verwendung und Stilistik der Musik gelten. Im Vergleich der Ergebnisse aus dem ersten, zweiten und dritten Teil möchte ich folgende Fragen abschließend beantworten: Welche Parallelen und welche Unterschiede lassen sich Erkennen zwischen der modernen Aufführung ZT Hollandias und den uns bekannten Details aus der griechischen Antike? Welche Wirkung erzielt die Aufführung durch die Verwendung einer Musik, die bewusst in Annäherung an die Antike ausgewählt wurde? Wie ist die Musik der Inszenierung ZT Hollandias abschließend zu bewerten?

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