Seit über hundert Jahren versteht man unter einem 'Westwerk' einen speziellen Bauteil frühmittelalterlicher Sakralarchitektur. Der architektonische Aufbau eines 'Westwerkes' ist besonders in den fünfziger und sechziger Jahren funktionsgeschichtlich interpretiert worden - hier etablierte sich die These vom 'Westwerk' als 'Kaiserkirche'. Die Autorin unterzieht das kunsthistorische Phänomen 'Westwerk' einer gründlichen kritischen Untersuchung, angefangen von der Begriffsbildung und dem heutigen Umgang mit dem Terminus bis hin zur Überprüfung von Bauresten auf der Grundlage eines beigefügten Denkmälerkatalogs. Sowohl hinsichtlich der Eignung des 'Westwerk'-Begriffes als Architekturterminus für die kunsthistorische Forschung als auch hinsichtlich der zahlreichen, in der Literatur vertretenen Hypothesen zu Funktion und Bedeutung der 'Westwerke' gelangt die Autorin zu neuen, überraschenden Ergebnissen. Diss. Bonn 1997.