Wie eine verurteilende Drogenpolitik sich ihre eigene Klientel schafft?!

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Aus der Einleitung: Immer dann, wenn erschreckende Berichte von Drogentoten oder Statistiken über Beschaffungskriminalität über die Medien in die Öffentlichkeit gelangen, wird der Ruf nach einem expressiv strafenden Umgang mit Drogen und Drogendelinquenten laut. Dieser Ruf erschallt nicht nur an Stammtischen, sondern auch aus Parteizentralen oder Akademikerkreisen. Der Ökonom und Nobelpreisträger Gary Becker forderte in den 1980er und 90er Jahren in Zeitungskolumnen härtere Strafen für Verbrechen, die auf Drogeneinfluss zurückzuführen sind. Gleichzeitig plädiert er aber für die generelle Legalisierung aller Drogen. Dies solle den erwünschten (d.h. kontrollierten und besteuerten) Gebrauch fördern und nebenbei - mithilfe einer Abschreckungswirkung der hohen Strafe - die Kriminalität senken. Abgesehen davon, dass eine solche Generalprävention zwar theoretisch sinnvoll erscheint, empirisch aber bisher keine Evidenz fand, zeigt sich ein weiteres Problem dieses Konzepts - die Delinquenten selbst - woher kommen sie und wohin werden sie nach ihrer Brandmarkung durch das Gesetz gehen? Eine Antwort auf diese Fragen bietet der sog. Labeling Approach (Etikettierungstheorie), welcher unter anderem auf den Ideen des Sozialwissenschaftlers Howard S. Becker beruht....

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