Wie gelang es den Frankokanadiern, die französische Sprache und Kultur auf dem amerikanischen Kontinent zu bewahren?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In Québec, welches aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit einen Sonderstatus in Nord-Amerika einnimmt, befindet man sich unter sieben Millionen Frankophonen, die von 300 Millionen Anglophonen umgeben sind. Québec ist eine kulturelle Besonderheit und sieht sich als eigenständige Gesellschaft. Diese Gesellschaft muss vor allem während des 19. und 20. Jahrhunderts mehrmals ihr Durchhaltevermögen, ihre Willensstärke, ihren Optimismus, ihre Energie und ihren Glauben an sich selbst beweisen. Québec nimmt aufgrund vieler Faktoren, vor allem aber durch die französische Sprache, eine außergewöhnliche Stellung auf dem nordamerikanischen Kontinent ein. Zudem unterscheidet sich das "Québécois" sehr von dem Französisch, das man in Frankreich spricht. In Québec benutzt man Wörter, die im Französischen in Europa nicht (mehr) existieren. Das kanadische Französisch basiert auf der Koiné des Pariser ¿usage¿ des 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Folglich unterscheiden sich die Frankokanadier nicht nur von ihrem Umfeld auf dem nordamerikanischen Kontinent, sondern auch von Frankreich. Sie sind wie Außenseiter. Wie haben sie es also geschafft, ihre französische Sprache und Kultur in ihrem amerikanischen Umfeld bis heute zu behaupten und zu wahren? In dieser Arbeit wird diese Frage auf der Basis der frankokanadischen Historie beantwortet. Es wird auf den Ursprung der französischen Sprache und die damit verbundene Kolonialpolitik eingegangen, die anschließende Unterdrückung des Französischen in Kanada aufgezeigt und die "Stille Revolution" der Frankokanadier erläutert. Neben dem Faktor der Historie wird auch die damit verbundene Sprachenproblematik in Québec für die Beantwortung der Fragestellung berücksichtigt.

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