Wie kann das Darknet filmisch inszeniert werden? Bebildern, was kaum sichtbar ist

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird anhand von 'Who am I' untersucht, welche filmischen Darstellungsmöglichkeiten es für das Darknet als Spezialfall digitaler Kommunikation gibt. Welche Bildsprache wird gefunden, wie wird vom und im Darknet gesprochen, wie klingt das Darknet? Die Arbeit soll thematisch in die Problematik eingebettet werden, die bereits angeschnitten wurde. Aus der Analyse des Filmbeispiels erhofft man sich, ein Verständnis für verschiedene filmische Inszenierungen und ihr Potenzial zur Visualisierung digitaler Kommunikation zu entwickeln. Es ist dunkel. In einem chaotischen Raum voll Hardware blinken wild kleine Leuchten auf, Bildschirme flackern, die Tasten einer mechanischen Tastatur klappern. Mit einem schwarzen Kapuzenpulli getarnt sitzt ein junger Mann vor einem Rechner und tippt unverständlichen Code, weiße Schrift auf schwarzem Grund. Wenn es im Kino oder in Serien um Hacker und das Darknet geht, sind solche Bilder nicht unbekannt. Der Thriller Who Am I des deutschen Regisseurs Baran Bo Odar sucht audiovisuelle Darstellungsmöglichkeiten für das Darknet und die ihm immanenten Kommunikationsformen. Denn digitale Kommunikation im Film darzustellen, ist eine gestalterische Herausforderung. Bildschirme lassen sich schlecht filmen, weil es häufig ungewollt zum Moiré-Effekt kommt, sodass das Abgebildete schlecht lesbar ist. Außerdem sollen Zuschauende nicht angestrengt werden, indem sie fortlaufend mitlesen müssen, was auf der Leinwand oder dem Display passiert. So stehen Filmemachende vor der Frage, wie neue Formen der Kommunikation filmisch inszeniert werden können. Im Falle des Darknets ist die Herausforderung noch größer: Die wenigsten Zuschauenden wissen tatsächlich, wie das Darknet funktioniert und so müssen Filme zusätzliche Erklärarbeit leisten.