Wie man über Wandel spricht

Über die Notwendigkeit tiefgreifenden ¿Wandels¿, fortgesetzter ¿Reformen¿, eines gesellschaftlichen ¿Rucks¿ zu reden, ist unter Gestaltern in Wirtschaft und Politik beinahe selbstverständlich geworden, oft unter Mitwirkung der Wiss- schaft, die ¿ selbst von der Wandel-Rhetorik erfasst ¿ ihr Erkenntnisinteresse verstärkt auf Probleme des Change Managements richtet. Dabei sind die Kon- tationen der zitierten Schlagworte durchaus dramatisch, geht es doch um nichts weniger als die Existenzbedingungen von Gesellschaften, Organisationen und - dividuen in ¿unsicheren¿ spätmodernen Konstellationen. Anderseits wird von vielen Verantwortlichen beklagt, dass den Maßnahmen von Change Mana- ment und Change Communication in der Praxis selten Erfolg beschieden ist, m- unter ist gar von ¿verbrannter Erde¿ die Rede. Bei alledem herrscht der Eindruck vor, dass einfache Schuldzuweisungen an Verantwortliche oder Betroffene dem komplexen, ¿systemischen¿ Charakter des Problems nicht gerecht werden. Vor diesem Hintergrund liegen aus kommunikations- und kulturwiss- schaftlicher Sicht zwei Fragekomplexe auf der Hand: 1. Was genau tun die Beteiligten eigentlich, wenn sie ¿ etwa im Kontext eines unternehmerischen ¿Verschlankungsprozesses¿ ¿ über Wandel sprechen, und durch welche soz- kulturellen Gründe kann die gegenwärtige Konjunktur dieser neuen Art von Wandel-Rhetorik erklärt werden? 2. Welche Arten und Weisen, über ¿Wandel¿ zu sprechen, haben sich gesellschaftlich etabliert, welche kommunikativen Z- cke werden durch sie verfolgt und inwieweit ist ihnen, z. B.

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Wie man über Wandel spricht Edelgard Vacek

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