Wie werden soziale Ungleichheiten in Deutschland legitimiert? Eine Analyse

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,0, Hochschule Fulda, Veranstaltung: Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Studienarbeit wird der Frage nachgegangen, wie soziale Ungleichheiten in Deutschland legitimiert werden. Nach der Definition des Begriffes 'soziale Ungleichheit' wird dessen historischer Kontext gezeigt. Es werden auch unterschiedliche Theorien, die dieses Thema analysieren, vorgestellt. In seinem Essay 'Du kommst hier nicht rein' bezieht sich Lars Weisbrod auf die These von Thomas Piketty, dass die ökonomische Ungleichheit nicht nur größer werde, sondern sich sogar immer mehr verfestige. Deutschland nähere sich in Bezug auf die Aufstiegsmöglichkeiten wieder den Gesellschaftsstrukturen des 19. Jahrhunderts an und man könne eigentlich wieder von Aristokratie sprechen, nur mit Panama-Briefkastenfirmen statt Ländereien. In Bezug auf die Einkommensverteilung von 1991 bis 2010 bestätigt sich, dass sich die Einkommensverhältnisse in diesem Zeitraum gefestigt und lediglich nach dem oberen 10. Zehntel umverteilt haben. Während das obere 10. Zehntel einen Einkommenszuwachs verbuchen konnte, ist das Einkommen bei allen anderen Dezilen im gleichen Zeitraum gesunken. Im Jahr 2010 hatte das Zehntel der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen nur einen Anteil von 3,7% am gesamten bedarfsgewichteten Nettoeinkommen. Im Vergleich lag der Wert für die 10% mit den höchsten Einkommen bei 23,1%.