Willem Dafoe zwischen "Wooster Group" und Hollywood. Der Wechsel von Performance zu Film

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Method Acting, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Schauspieler Willem Dafoe ist vor allem durch seine Präsenz auf den Kinoleinwänden dieser Welt bekannt, und genießt durch seine charakteristischen Gesichtszüge, selbst als Nebendarsteller, einen hohen Wiedererkennungswert beim Publikum. Dafoe wirkte bereits in dutzenden Filmen mit, in kommerziellen, wie in experimentellen. In vielen Fällen mimte Dafoe düstere und zwielichtige Charaktere auf der Leinwand, wie beispielsweise seine Rollen als Antagonist in den Hollywoodfilmen ¿Speed II ¿ Cruise Control¿ und ¿Spiderman¿. Dafoe ist jedoch auch humorvollen Figuren nicht abgeneigt, wie z.B. in dem Film ¿The Life Aquatic¿ von 2004, in welchem er einen schwäbischen Meeresforscher mit Namen Klaus Daimler, an der Seite von Bill Murray gibt. Trotz des hohen Bekanntheitsgrades, den Willem Dafoe durch seine schauspielerische Arbeit beim amerikanischen Film erlangt hat, ist sich nur der kleinere Teil der Zuschauer darüber im Klaren, dass Dafoes künstlerische Tätigkeit vor allem durch seine Arbeit als Bühnendarsteller gekennzeichnet ist. Die Geschichte von Willem Dafoe als Schauspieler, ist untrennbar mit seinem Wirken als Künstler bei der amerikanischen Performancegruppe The Wooster Group verbunden. Die Schauspielkunst Willem Dafoes bewegt sich damit zwischen zwei, in hohem Maße, differenzierten Ebenen schauspielerischer Arbeit. Auf der einen Seite sein Schauspiel bei (zum großen Teil kommerziellen) Filmen der amerikanischen Filmindustrie, und auf der anderen Seite seine künstlerische Arbeit als Performer der Wooster Group. Für die Wooster Group bedeutet Dekonstruktion Kritik an bestehenden Erscheinungsformen der amerikanischen Gesellschaft. Diese Kritik, in Form der Theaterproduktion zum Ausdruck gebracht, entwirft nicht die Inszenierung einer vermeintlich ¿besseren¿ Gegenvariante ¿[¿] die ebenfalls wieder nur die Herrschaft des Signifikanten, hinter welcher Fassade auch immer, bestätigen würde [¿]¿ , sondern versucht die kritikwürdigen Erscheinungen auf verschiedenen Ebenen der Produktion zu dekonstruieren. Das bedeutet sie durch die Darstellung von ihren Vorraussetzungen, Umständen und Folgen offen zu legen und auszustellen. Die verschiedenen Ebenen der Theaterproduktion, innerhalb derer das Prinzip der Dekonstruktion als ein Teil der theatralen Arbeit [...]

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