Wir sind eine Tätergesellschaft ... und warum wir so daran festhalten!
Autor: | Claudia Fischer |
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EAN: | 9783749753581 |
eBook Format: | ePUB |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 25.09.2019 |
Untertitel: | Pädagogische Ansichten, Thesen und Meinungen |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Bildungsarbeit Erziehung Kriminalität Opfer Pädagogik Sexismus Täter ausgleich |
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Warum und aus welchen Motiven agieren Täter? Jeder von uns trägt eine »gute« und eine »böse« Seite in sich. Welche Seite in bestimmten Situationen das Steuer übernimmt, scheint häufig gar nicht beeinflussbar, dennoch ist es möglich, wenn wir eigene und gesellschaftliche Ressourcen aktivieren. Man kann es lernen. Besonders wichtig ist es, dies Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Kriminalität an sich hat hohe Korrelationen zu Rassismus, Sexismus, Armut, Missbrauch, Trauma und Persönlichkeitsstörungen. Die verschiedenen Aspekte der kriminellen beziehungsweise unmoralischen Handlung im individuellen und gesamtgesellschaftlichen Kontext müssen berücksichtigt werden, um zu verstehen, wie Täterschaft entsteht und wo man ihr bereits früh entgegenwirken kann.
Als Sonderschullehrerin in Hamburg arbeite ich bereits seit über zehn Jahren im Auftrag der Inklusion. Nach der Menschenrechtskonvention soll allen Eltern das unbedingte Recht eingeräumt werden, ihre Kinder an allen möglichen Schulen innerhalb des Bildungssystems anzumelden. Das umzusetzen bedarf einer starken Solidargemeinschaft, die gelernt hat aufeinander Rücksicht zu nehmen. Dieser Erziehungsauftrag geht alle an, die mit Kindern und Jugendlichen im regen Kontakt sind, also abgesehen von Eltern und Lehrer/innen im Prinzip der Großteil der Gesellschaft. In den letzten Jahren habe ich zunehmend mit psychisch extrem belasteten Jugendlichen im Schulkontext und straffälligen Jugendlichen im Gefängnis und in ersetzenden Formen der Unterbringung für straffällige Jugendliche gearbeitet. Beim Einblick in deren Biografien habe ich noch viel stärker als all die Jahre zuvor die Auffassung gewonnen, dass eine friedvolle Gesellschaft - im Denken und Handeln - nur dann erreicht werden kann, wenn wir uns gemeinsam den Lebensthemen dieser jungen Menschen annehmen.
Als Sonderschullehrerin in Hamburg arbeite ich bereits seit über zehn Jahren im Auftrag der Inklusion. Nach der Menschenrechtskonvention soll allen Eltern das unbedingte Recht eingeräumt werden, ihre Kinder an allen möglichen Schulen innerhalb des Bildungssystems anzumelden. Das umzusetzen bedarf einer starken Solidargemeinschaft, die gelernt hat aufeinander Rücksicht zu nehmen. Dieser Erziehungsauftrag geht alle an, die mit Kindern und Jugendlichen im regen Kontakt sind, also abgesehen von Eltern und Lehrer/innen im Prinzip der Großteil der Gesellschaft. In den letzten Jahren habe ich zunehmend mit psychisch extrem belasteten Jugendlichen im Schulkontext und straffälligen Jugendlichen im Gefängnis und in ersetzenden Formen der Unterbringung für straffällige Jugendliche gearbeitet. Beim Einblick in deren Biografien habe ich noch viel stärker als all die Jahre zuvor die Auffassung gewonnen, dass eine friedvolle Gesellschaft - im Denken und Handeln - nur dann erreicht werden kann, wenn wir uns gemeinsam den Lebensthemen dieser jungen Menschen annehmen.