Wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen

Anhand von Briefen und Erzählungen werden hier die Erlebnisse meines Vaters, Hermann Jülich aus dem Rheinland, in den dunklen Jahren der Nazizeit nachgezeichnet. Er entstammte einer mittellosen jüdischen Familie aus Euskirchen, hatte sich frühzeitig Bildung und Sprachenkenntnis angeeignet und wurde 1936 von der Gestapo verhaftet. In der Haftzeit lernte er Prominente kennen, die Enkel des Kaisers Franz Josef, den Librettisten Löhner, den bekannten Schriftsteller Heineich Eduard Jacob und andere schillernde Persönlichkeiten jener Zeit, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Vor allem aber lernte er die Kunst des Überlebens.

Ich wurde 1946 in Düsseldorf geboren. Mein Vater war eine markante Persönlichkeit und die von ihm geschilderten Erlebnisse während der Nazizeit beeindruckten mich in solchem Maße, dass ich nach seinem Tode beschloss, seinen Erzählungen nachzugehen und diese in einem historischen Kontext zu dokumentieren. Seine hinterlassene Korrespondenz sowie Tonbandaufnahmen dienten als Grundlage. Meine berufliche Ausbildung als Dozentin in Römischer Geschichte nach meiner Auswanderung nach Israel ermutigten mich, Nachforschungen in den diversen Archiven anzustellen.

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