Wirtschaftliche Interessengruppen in der Gründerkrise des Deutschen Kaiserreiches 1873-1896. Entstehung und Funktion

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Rijksuniversiteit Groningen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die Entstehung nationaler, zentral organisierter wirtschaftlicher Interessenverbände fällt überwiegend in die Periode von 1873 bis 1896. Dieser Zeitraum wird im Allgemeinen als die 'Gründerkrise' des deutschen Kaiserreiches bezeichnet. Der Begriff 'Gründerkrise' bezieht sich dann auf wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Veränderungen, die zumeist negativ - also als krisenbedingt- beurteilt werden. Eine Erscheinung der Gründerkrise ist die Entstehung beziehungsweise die Veränderung bestehender Interessengruppen. In dieser Arbeit sollen zunächst die wirtschaftlichen Ereignisse und Auswirkungen der Gründerkrise dargestellt werden, da sie den Hintergrund für den Schwerpunkt dieser Arbeit bilden: Die aus der Wirtschaftskrise resultierende Entstehung, Konzentration und Neuorganisation von wirtschaftlichen Interessengruppen. Unter diesen wiederum war der 'Centralverband der Deutschen Industriellen zur Beförderung nationaler Arbeit' (CVDI) eine der größten und zeitweilig erfolgreichsten1. Der CVDI war eine Sammlung von Industriellen, Firmen und regionaler Interessenverbände verschiedener Industriezweige. Anhand der Entstehung, Organisation und Arbeitsweise des CVDI lässt sich die Geschichte der wirtschaftlichen Interessenverbände im Bismarckschen und frühen wilhelminischen Deutschland beispielhaft darstellen. Dabei ist zu untersuchen, wie und mit welchem Erfolg der Interessenverband Einfluss nehmen konnte, auf welchen Ebenen agitiert wurde und inwieweit, soweit dies nachzuweisen ist, sogar eine Veränderung in der politischen Kultur des deutschen Kaiserreiches stattgefunden hat.

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