Wirtschaftsverbrechen

Der Mainstream der historischen Forschung schildert die Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft als Ergebnis von Aufklärung, bürgerlichem Fleiß und technologischem Fortschritt, eines Aufbruchs kühner Denker aus der Finsternis religiöser Dogmen. Gerd Bedszent zeigt in seinem Buch anhand mehrerer Beispiele, wie der Kapitalismus seine Wurzeln aber auch in unverblümtem Diebstahl von Gemeineigentum, in der Zerschlagung vorhandener Wirtschaftsstrukturen, in brutaler Enteignung und Ausrottung vormodern lebender Völkerschaften hat. Und wie die Konstituierung bürgerlicher Nationalstaaten stets von räuberischer Enteignung, von Zwangsarbeit, Krieg und Massenmord begleitet war. Der Autor schildert außerdem anhand einer Reihe bekannter oder auch weniger bekannter Fälle von krimineller Bereicherung aus Gegenwart und jüngerer Vergangenheit, wie diverse Glücksritter und Mafiosi sich weitgehend ungestört aus öffentlichem Eigentum und dem Privatbesitz der Bevölkerung bedienen.

Gerd Bedszent, Jahrgang 1958, arbeitete viele Jahre lang als Ingenieur und Diplom-Kaufmann im Verkehrsbau und ist derzeit freier Journalist. Seit 1991 schreibt Bedszent für verschiedene Zeitungen: hauptsächlich Reportagen, Buchrezensionen und Theaterkritiken. Hinzu kommen belletristische Veröffentlichungen, u. a. phantastische Erzählungen und ein historischer Roman. Seit 2013 ist Bedszent Redakteur der Vierteljahreszeitschrift 'BIG Business Crime'. 2014 erschien sein erstes politisches Sachbuch 'Zusammenbruch der Peripherie'.

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