Wissenschaftsethik in der Politikberatung

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Ethik, Note: 1,0, Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine Institution nennenswerter Größe kommt ohne externe Beratung aus. Die Beratung ist in Deutschland zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig geworden, welcher etwa 140.000 Menschen einen Arbeitsplatz bietet und im Jahr 2016 mehr als 29 Milliarden Euro umsetzte. Vor allem im Kontext der Politikberatung sieht sich die Beraterbranche starker öffentlicher Kritik ausgesetzt, zuletzt bei der Beratung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sowie des Bundesverteidigungsministeriums durch McKinsey & Company. Die Kritik zielt auf eine vermeintlich mangelnde Transparenz und Glaubwürdigkeit sowie das Fehlen von einschlägigen Qualitätsstandards ab: 'McKinsey verkauft parteiische Vorschläge als objektives Wissen'. Die Zahl der Beratungsdienstleistungen für politische Entscheidungsträger nimmt durch die Komplexität aktueller gesellschaftlicher Problemstellungen in hohem Maße zu. Der weitaus größte Teil dieser Beratung wird jedoch durch die wissenschaftliche Politikberatung wahrgenommen. Im Gegensatz zur klassischen Unternehmensberatung agiert die wissenschaftliche Politikberatung im Selbstbild, keine kommerziellen und insbesondere keine eigenen politischen Interessen zu verfolgen. Hinsichtlich dieses Anspruches sowie dem Spannungsfeld von wissenschaftlichem Einfluss im politischen Prozess und demokratischer Legitimation von politischen Akteuren formulieren Wissenschaftler, welche in der Politikberatung tätig sind, Leitlinien und ethische Grundsätze. Daraus leitet sich die Fragestellung ab: Welche Chancen und Risiken ergeben sich durch wissenschaftsethische Leitlinien für die Politikberatung?

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