Die Kommunikation von Wissenschaft ist hochrelevant: Wissenschaftliches Wissen spielt in allen Gesellschaftsbereichen eine immer wichtigere Rolle, von individuellen Fragen zu Gesundheit, Ernährung oder Konsum bis hin zu Entscheidungen in Politik und Wirtschaft. Aber um dahin zu gelangen, muss das Wissen aus seinen Entstehungskontexten in die Gesellschaft kommuniziert werden. Dass es sich dabei um keine simple Übersetzung handelt, sondern wissenschaftliches Wissen in diesem Prozess umgeformt und kritisch hinterfragt wird, zeigen die Debatten über Klimawandel, Risiken der Atomenergie und Gentechnik oder Vor- und Nachteile der Nanotechnologie. In den vergangenen Jahren haben sich die Orte, Formen und Inhalte der Wissenschaftskommunikation allerdings diversifiziert. Neben Wissenschaftsrubriken in der Presse und TV-Wissenschaftsmagazine sind Wissenschaftsblogs, Social Network Sites oder Twitter getreten. Die Menge des verfügbaren wissenschaftlichen Wissens hat sich erhöht, aber auch die Intensität öffentlicher Debatten - und dies wirkt auch auf die Wissenschaft zurück. Die hier versammelten Beiträge analysieren diesen facettenreichen Wandel der Wissenschaftskommunikation. Sie fokussieren dabei auf die Kommunikation innerhalb der Wissenschaft ebenso wie auf die Auseinandersetzung von Wissenschaftlern mit der breiteren Öffentlichkeit und auf öffentliche Debatten über Wissenschaftsthemen.

Mike S. Schäfer, geb. 1976, ist seit 2013 Professor für Wissenschafts-, Krisen- und Risikokommunikation am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Silje Kristiansen, geb. 1982, ist seit 2011 Assistentin bei Prof. Heinz Bonfadelli und seit 2013 bei Prof. Mike S. Schäfer an der Universität Zürich. Sie ist Mitbegründerin und Sprecherin der Ad-hoc-Gruppe Wissenschaftskommunikation der DGPuK. Heinz Bonfadelli, geb. 1949, ist seit 2000 Ordinarius für Publizistikwissenschaft an der Universität Zürich. Er publiziert vorrangig zu den Themen Kinder und Jugendliche, Buchlesen, Medienwirkung, TV-Gewalt und Publikumsforschung.