Wissenstransfer in medizinischen Packungsbeilagen: Was verstehen Patienten?

Die vorliegende Untersuchung widmet sich der Analyse von zwei ausgewählten Packungsbeilagen mit dem Ziel festzustellen, ob Packungsbeilagen von Arzneimitteln, die auf dem deutschen Markt zu erwerben sind, immer noch Probleme beim Lesen und Verstehen bereiten können und diesbezüglich optimiert werden müssen. Zum anderen soll die Frage beantwortet werden, ob Gebrauchsinformationen die aktuellen gesetzlichen Vorschriften berücksichtigen.
Die für die Analyse ausgewählten Packungsbeilagen stammen von verschreibungspflichtigen Medikamenten, da solche Medikamente nebenwirkungsträchtiger sind und ihr Missbrauch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann.
Zunächst wird ein Einblick in die Problematik des Wissenstransfers gegeben sowie die Rolle und die Besonderheiten von Fachsprachen erläutert. Anschließend werden die Formen des Wissenstransfers nach Möhn/Pelka (1984) und Verständigungsprobleme dargestellt. Im Weiteren erfolgt ein grober Abriss der Besonderheiten der medizinischen Fachsprache sowie der medizinischen Textsorten.
Der dritte Teil des Buches beschäftigt sich mit der Textsorte "Packungsbeilage". Es werden Informationen zur Entstehungsgeschichte und zu besonderen Merkmalen dieser Texte mit einem Überblick über bestehende deutsche sowie europäische Gesetze und Richtlinien gegeben. Dabei werden die Empfehlungen der aktuellen "Readability Guideline" vom 12. Januar 2009 sowie die Kritikpunkte seitens der Gruppe PAINT Consult® ausführlich behandelt.
Anschließend werden gesetzliche Regulierungen hinsichtlich der inhaltlichen Gliederung und der haftungsrechtlichen Anforderungen präsentiert und mit Ergebnissen einiger aktueller Studien und Umfragen verglichen.
Das Kapitel 4 ist der Problematik des Textverstehens und der Textverständlichkeit gewidmet. Die Kriterien der Textverständlichkeit nach Heringer (1979) sowie die Vierkomponententheorie der Textverständlichkeit nach Heringer (1984) werden dabei betrachtet. Im Anschluss wird die Verständlichkeitsproblematik bezüglich der Packungsbeilagen erörtert.
Im letzten Teil folgt die sprachliche und inhaltliche Analyse von zwei willkürlich ausgewählten Beispielpackungsbeilagen. Bei der ersten Packungsbeilage handelt es sich um ein Medikament gegen Bluthochdruck sowie eines gegen Sodbrennen.
Den Abschluss des vorliegenden Buches bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse der durchgeführten Analyse von Beispieltexten.Iryna Leunikava, M.A., Jahrgang 1983, schloss ihr Studium der Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum im Jahre 2010 mit dem akademischen Grad des Master of Arts erfolgreich ab
Bereits während des Studiums interessierte sich die Autorin im besonderen Maße für die Problematik der erfolgreichen Wissensvermittlung zwischen Experten und Laien
Beeinflusst durch ihre professionellen Erfahrungen in der pharmazeutischen Branche, besonders im Bereich der klinischen Forschung, fiel die Entscheidung, sich mit dem Thema des vorliegendes Buches intensiv zu befassen.