Wo bleibt die Klimagerechtigkeit?

Seit mehreren Jahrzehnten warnen Wissenschaftler*innen vor den Auswirkungen der Klimakrise, doch das politische Handeln bleibt unzureichend - obwohl die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf Klimakonferenzen über globale Klimapolitik verhandeln. In diesem Buch werden die Lösungsansätze im Kontext der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) analysiert und die Ergebnisse der COP27 miteinbezogen: Welche Krisenbearbeitungsstrategien werden verfolgt, welche gegenläufigen Interessen gibt es? Um Hindernisse für die Umsetzung von Klimagerechtigkeit aus Sicht der Akteur*innen herauszustellen, wurden qualitative Interviews geführt. So wurden finanzielle, institutionelle und diskursive Barrieren ausgemacht, die mit Machtstrukturen zusammenhängen: Aus Sicht der globalen Klimabewegung sollte Klimapolitik vermehrt progressive Lösungsansätze in Richtung Gerechtigkeit umsetzen - auf Basis eines globalen Verantwortungsbewusstseins für das Verursachen der Klimakrise. Sowohl im Kontext der COP26 als auch der COP27 hat der finanzielle Ausgleich für klimabedingte Schäden und Verluste (Loss & Damage) eine Rolle gespielt - diese Debatte wird auch bei kommenden UN-Klimakonferenzen von Bedeutung sein!

Judith Neumann (geb. 1996) studierte Soziologie in Dresden und Granada, ihre Masterthesis verfasste sie im Studiengang Internationale Entwicklung in Wien. Praktische Erfahrung sammelte sie in Umwelt- und Menschenrechts-NGOs - auch vor Ort auf der COP26. Sie ist Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung Berlin und arbeitet als Expertin für Klimawandelanpassung im Umweltbundesamt Wien.

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