»Wovon man nicht sprechen kann...«

In ästhetischer Perspektive lässt sich das 20. Jahrhundert zugespitzt als »Zeitalter der Mystik« bezeichnen. Konzepte und Termini der christlichen Mystik, aber auch der Kabbala und des Sufismus wurden in transformierter Gestalt integraler Bestandteil der Literatur, der Philosophie und der ästhetischen Theoriebildung der Moderne. Die Beiträge dieses interdisziplinären Bandes betrachten die verbindenden Elemente, Strukturanalogien und Differenzen zwischen mystischen und ästhetischen Erfahrungs- und Sprachmodi u.a. bei Paul Celan, Georges Bataille, Harold Bloom, Ernst Cassirer und Michelangelo Antonioni und versuchen so, sich der Ursache des Faszinosums Mystik für die moderne Ästhetik in Philosophie, Literatur und visuellen Medien zu nähern.

Cornelia Temesvári (M.A.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« und Lehrbeauftragte am Institut für Religionswissenschaft an der FU Berlin. Ihr Forschungsschwerpunkt ist u.a. die Kabbala und ihre ästhetischen Transformationen in Literatur und Literaturtheorie der Moderne. Roberto Sanchiño Martínez (M.A.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Religionsästhetik, (Religions-)Philosophie, Wissenschaftsgeschichte und Literatur des 20. Jahrhunderts.