Wozu Existenz?

Wozu benötigen wir einen Existenzbegriff? Ist doch noch nicht einmal klar, was mit »Existenz« überhaupt bezeichnet werden soll. Was etwas mit einer Existenzbehauptung eigentlich genau zugesprochen wird, das diesem ansonsten fehlen würde. Inwiefern funktioniert die wissenschaftliche Untersuchung besser oder schlechter mit oder ohne irgendein bestimmtes Existenzverständnis? Könnten wir auf einen Existenzbegriff komplett verzichten? Sollten wir es? - In der Dreiteilungshypothese wird »Existenz« postuliert mit der intuitiven wechselseitigen Gleichsetzung »sein heißt verschieden sein«, was zunächst aber nur eine vorläufige Lösung des Definitionsproblems darstellt. Dieses Postulat konnte sich dennoch bereits in umfangreicher Weise bewähren, beim Auf- und Ausbau der Dreiteilungshypothese. Und nicht nur bezüglich dessen, was dabei als entsprechend existierend bestimmt wurde, sondern ebenso auch für das, was nicht dem Existenzpostulat genügen konnte, aber ebenso wichtig für das ist, was existiert sowie für die Gültigkeit und den Zusammenhalt der gesamten Theorie. - Aus diesem Provisorium heraus erwuchs so nach und nach die Einsicht, dass »Existenz« zwar als ein völlig unerlässlicher Begriff zu betrachten ist, gleichwohl nicht als etwas, das einem damit Existierenden gewissermaßen irgendwie zukommt, sondern vielmehr als ein Zugang, ein Weg, eine Methode, in der nur mithilfe von Existierendem Erkenntnisse sowohl über solches Existierende selbst als auch über alles Jenseitige davon erzielt werden können. Auch dieses neue Verständnis von »Existenz als Methode« beantwortet die Titelfrage zwar nicht endgültig, grenzt aber das Problem ein wenig ein. - Gute Vorkenntnisse zur Theorie werden empfohlen. Einen Überblick dazu bietet die »Kurze Einführung in das Gesamtprojekt Dreiteilungshypothese«, in: Kluge 2022 ff., »Großes Begriffslexikon zur Hypothese der Dreiteilung«, mit weiteren Verweisen. Mehr Informationen auf: www.dreiteilungshypothese.de

Albert Marcus Kluge, Jahrgang 1966, geboren und aufgewachsen in Bremen, lebt in Berlin. Studium in Berlin, Bremen und Hagen. Eigentlich Politologe und Betriebswirt. Dazu einige Semester in Psychologie, Physik und Mathematik, eines in Ägyptologie und viele in Philosophie. Arbeitet seit 2009 am Projekt 'Dreiteilungshypothese', auf der Suche nach endgültigen Antworten zu den großen Fragen der traditionellen Metaphysik nach 'Welt', 'Mensch' und 'Gott' sowie nach dem 'Seienden'.

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