Wunder und Illuminierung in Hesses 'Steppenwolf'

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Anliegen meiner Abschlussarbeit besteht darin, die literarische Darstellung literarischer Trans- und Surrealität in dem Steppenwolfroman von Hermann Hesse in seinen literatur- und kulturgeschichtlichen Zusammenhängen herauszuarbeiten. Dabei berücksichtige ich fernöstli¬che Einflüsse sowie die Einwirkungen der analytischen Psychologie von Carl Gustav Jung. Da der Rezeptionserfolg des Romans in den USA der 1960er Jahre einsetzte, beabsichtige ich in dieser Arbeit auch die inneren Gründe für diesen verspäteten, aber überwältigenden Erfolg auf-zudecken. Zur besseren Fundierung meiner Analyse rekapituliere ich in aller Kürze auch das narratologische Konzept von Gérard Genette. Es wird dabei auch zu bedenken sein, warum gerade nach dem Ersten Weltkrieg Fragen des Wirklichkeitsbezugs so prägnant in den Vordergrund treten und zu einem leitenden Thema der deutschen, darunter der hesseschen Epik werden. In diesem Zusammenhang von Realität und Surrealität soll indessen auch auf das Verhältnis zwischen dem hesseschen Roman und der jungischen Psychoanalyse eingegangen werden. Dabei drängt sich uns vor allem die Frage auf, an welchen Punkten und aus welchem Grund das literarische Erlebnis der narrativ vorgetragenen Ereignisse des Romans das ursprünglich psychologische Grundkonzept der Psychoanalyse überschreibt und die neuromantische Weltbetrachtung mit einer nahezu surrealistischen Sicht kombiniert. Die vorliegende Abhandlung hat zudem die Absicht, auch die Parallelen zwischen der Komplexität der für Hesse vor dem Zweiten Weltkrieg so charakteristischen neuromantischen Wirklichkeitsbetrachtung einerseits und der Vielfältigkeit sowie Abgründigkeit der menschlichen Persönlichkeit andererseits herauszuarbeiten. Dabei soll auch thematisiert werden, wie und aus welchen Gründen die prä- und frühmoderne Illusion der menschlichen Fähigkeit, über die als absolut gesetzte Wirklichkeit und das als konstant identische gedachte eigene Ich verfügen zu können, im Verlauf der Romanerzählung aufgegeben werden muss. Es werden in diesem Zusammenhang vor allem spieltheoretische und psychoanalytische Gesichtspunkte überwiegen.

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