Wurzeln des Menschseins

»Es ist notwendig, eine geistige Verwurzelung zu verwirklichen, die dem Äußeren seine zugleich zerstreuende und verengende Willkürherrschaft nimmt und die uns stattdessen ermöglicht, >Gott überall zu sehen<, das heißt, in den sinnenhaften Dingen die Sinnbilder, die Urbilder und die Wesenheiten wahrzunehmen; denn die von einer verinnerlichten Seele wahrgenommenen Schönheiten werden Faktoren der Verinnerlichung.« Frithjof Schuon (1907-1998) wird in weiten Teilen der Welt als einer der bedeutendsten religionsphilosophischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts angesehen. Er gilt als führender Vertreter jener Denkrichtung, die Sophia perennis (»immerwährende Weisheit«) genannt wird, und welche die zeitlosen und überall gültigen Grundsätze enthält, die den verschiedenen Lehren, den Sinnbildern, der heiligen Kunst und den geistigen Übungen der Weltreligionen zugrunde liegen. Dieses Buch handelt von den Grundsätzen der Metaphysik und ihren Anwendungen auf die religiöse und geistige Ebene. Es enthält drei Teile: Der erste hat erkenntnistheoretische, metaphysische und kosmologische Fragen zum Gegenstand, der zweite das esoterische Verständnis verschiedener religiöser Überlieferungen, der dritte das geistige Leben. So werden im Licht der metaphysischen Grundsätze die innere Bedeutung der religiösen Formen sowie deren Umsetzung im Dasein des Menschen erkennbar. Das Buch wendet sich an Menschen, die auf der Suche nach einem geistig fundierten Verständnis der Welt und ihres eigenen Lebens sind, einem Verständnis, das über die Antworten hinausgeht, welche die modernen Wissenschaften geben können. Es vermag zu befreienden Einsichten und tiefer Gewissheit zu führen.

Frithjof Schuon, 1907 als Sohn deutscher Eltern in Basel geboren, ist der führende Vertreter der Sophia perennis (der »immwerwährenden Weisheit«) im 20. Jahrhundert. In seiner Jugend kam es in Basel anlässlich einer Darbietung afrikanischer Kultur zu einer Begegnung mit einem Marabut, die sein ganzes Leben prägen sollte. Im Laufe des Gesprächs zeichnete der ehrwürdige alte Mann einen Kreis mit Radien auf den Boden und erklärte: »Gott ist der Mittelpunkt; alle Wege führen zu ihm.« Schuon war ein Philosoph in der Tradition von Platon, von Shankara und von Meister Eckhart, und er schrieb mehr als zwanzig Bücher über Religion, Metaphysik, heilige Kunst und den geistigen Weg. Schuons Bücher sind in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt worden und genießen das Ansehen maßgeblicher Persönlichkeiten aus dem akademischen und religiösen Bereich. Schuon starb 1998.

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