Zellteilung

Bei Jack (sie / ihr) und Jane (er / ihm) läuft es seit geraumer Zeit echt nicht sonderlich gut. Als langjährige Mitglieder einer Gruppe des berüchtigten Netzwerks revolutionärer Zellen (NerZ) haben die beiden sich einer politischen Utopie verschrieben, deren Realisierung mit jedem Tag in weitere Ferne zu rücken scheint. Der linksradikale Kampf um Befreiung von globaler, allgegenwärtiger Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung ist offenbar aussichtsloser denn je, die ihren organisatorischen Zusammenhang einst vielfältig unterstützende Bewegung sang- und klanglos implodiert. Zu allem Überfluss büßt Jane bei einem Verkehrsunfall sein Erinnerungsvermögen vollständig ein. Durch Erzählungen Jacks und die Lektüre subersiver Texte erschließt sich ihm nach und nach das dramatische Dilemma eines ebenso hoffnungs- wie alternativlosen Widerstands. Eins, zwei, drei, ist morgen schon vorbei?

Frank Pfeiffer, Germanist, Historiker und Erwachsenenbildner. 2005 Veröffentlichung von "Mir leben die Toten. Gustav Landauers Programm des libertären Sozialismus". 2013 Erscheinen von "Kurze Weltgeschichte des Faschismus: Ursprünge und Erscheinungsformen faschistischer Bewegungen und Herrschaftssysteme". 2020 Publikation des Romans "Drang, Zwang, Untergang. Der Biss des Pudels."

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