Zivil-militärische Koordination als Teil der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage, inwieweit es den EU-Mitgliedsstaaten gelungen ist, die als notwendig erachtete wirksame Verbindung von zivilen und militärischen Maßnahmen zur Konfliktverhinderung und Konfliktlösung auf politisch-strategischer Ebene umzusetzen. Nach einem kurzen Überblick über die zivilen und militärischen Fähigkeiten der EU im Bereich der ESVP sollen dann verschiedene Ausprägungen eines umfassenden Ansatzes im Bereich Krisenmanagement im Mittelpunkt stehen. Es geht hierbei in erster Linie um die begriffliche Abgrenzung von zivil-militärischer Kooperation (Civil-Military Co-operation - CIMIC) und zivil-militärischer Koordination (Civil-Military Coordination ¿ CMCO). Der Fokus soll dabei auf der zivil-militärischen Koordination liegen (CMCO), da sie das eigentliche konzeptuelle Herzstück eines umfassenden Ansatzes innerhalb der Eu-ropäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik darstellt und die strategische und institutionelle Grundlage für die Anwendung des umfassenden Ansatzes auf operationeller und taktischer Ebene in der Form von CIMIC bildet. Ein Blick auf die bisherigen Einsätze im Rahmen der ESVP, in denen CMCO zum Einsatz kam, soll dann Potentiale und Defizite einer zivil-militärischen Koordination aufzeigen und versuchen, Ursachen für mögliche Schwierigkeiten der Implementierung eines solchen Ansatzes darzustellen. Die unterschiedlichen Einsatztypen der bisherigen EU-Missionen, die ein weites Feld unterschiedlicher Konfliktszenarien abzudecken versuchten, sollen dabei Berücksichtigung finden und die Auswirkungen der unterschiedlichen Konfliktszenarien auf die Umsetzung eines umfassenden Ansatzes im Sinne einer zivil-militärischen Ko-ordination herausgearbeitet werden. Es wird sich herausstellen, dass unterschiedliche sicherheitspolitische Konzepte und Interessen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union der Realisierung eines wirkungsvollen und in sich geschlossenen Konzeptes einer zivil-militärischen Koordination in der Realität bisher im Wege standen. Die Ursachen dafür liegen nicht nur in unterschiedlichen nationalen Ansätzen zur Koordination ziviler und militärischer Konfliktmanagementmaßnahmen begründet, sondern sie resultieren gleichzeitig aus einer fehlenden gemeinsamen Vorstellung der EU-Mitgliedstaaten bezüglich der Rolle der Europäischen Union im Bereich Krisenmanagement und der angemessenen Reaktion auf Konfliktszenarien des 21. Jahrhunderts.

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