Zivilcourage und Widerstand im Nationalsozialismus
Autor: | Lennart Laberenz |
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EAN: | 9783640138609 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 14.08.2008 |
Untertitel: | Anmerkungen zu einer soziohistorischen Vorbedingung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Nationalsozialismus Widerstand Zivilcourage |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,5, Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl für Zeitgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Die in dieser Arbeit zentral betrachtet Dimension der Zivilcourage ist in erster Linie nur mittelbar eine originär geschichtswissenschaftlich analysierbare Kategorie. In diesem Sinne werden die hier vorgestellten Überlegungen und Untersuchungen weniger als strenge, quellenorientierte Geschichtswissenschaft, denn vielmehr als interdisziplinäre Analysen und Gewichtung zu zählen sein. Zivilcourage ist ein soziologisch analysierbares Handlungsmuster. Als ein solches steht es auf einem ethischen Gerüst, das sich in der Handlung verwirklicht und so auf moralische Dispositive des gesellschaftlichen Kontext rückgebunden wird. Diese Rückgebundenheit muss überdies klassen- und milieutheoretisch, sowie altersspezifisch subjektiviert und tatsächlich historisch kontextualisiert werden. Dabei fällt eine normative Aussage über die Verbindung von Moral und Handlung in der Tat schwer - eine präzise Deduktion von moralischen Setzungen zu spezifischem Akteurshandeln ist nachgerade unmöglich. Dennoch gelingt es, ein Handlungsmuster auf gesellschaftliche Imperative, Handlungsspektren und deren Begrenzungen und somit auf die vermittelte Substrate der Moral zu beziehen und zu projizieren. Damit ist ein entscheidendes, neben der disziplinären Verortung, zweites Moment bereits angedeutet. Individuelle Handlungsmuster hängen von gesellschaftlichen Sozialisationsprozessen ab und müssen vor diesen dechiffriert werden. Ein wissenschaftlicher Zugriff gelingt dabei etwa über die Analyse von Interaktionen zwischen der politischen Mikro- und Makroebene; systematisiert im Konzept der 'politischen Kultur' lassen sich Regeln und politische Symboliken als Mittler zwischen dem Handeln einzelner Personen und den Funktionsprinzipien institutioneller Ebenen erschließen. [...] Zivilcourage ist also - nach wie vor in der abstrakten Betrachtung - ein Prozess individuierter Rückbindung gesellschaftlich vermittelter Moralsätze. Die Kategorie des subjektiven Gewissens übernimmt dabei eine zentrale Rolle für Handlungsanleitungen, die sich gegebenenfalls von institutionell vorgegebenen oder kollektiv generierten Handlungsimperativen abhebt und sich bisweilen gegen sie stellt. Schon aus dieser ersten Annährung lässt sich zweierlei schließen: Zivilcourage ist auf der Ebene der Privatpersonen angesiedelt und erreicht eine Öffentlichkeit nur über den Zusammenschluss von Privatpersonen. [...]