Zu Dritt

Warum verstricken sich Menschen in Dreiecksbeziehungen? Ist es die Sehnsucht nach Stabilität, Vollständigkeit, vielleicht auch nach Gerechtigkeit? Die junge Martina, nach dem Studium in die Schweiz gezogen, möchte ihre Leidenschaft für Radwan mit ihrem früheren Geliebten Philipp teilen. Hanna, die nach Flucht und Vertreibung ins Eheleben springt, nimmt ihre Mutter in den gemeinsamen Haushalt auf, ohne zu ahnen, dass die Ménage-à-trois ihr Eigenleben abklemmen wird. Und in seinem Vororthaus in Mainz legt der fast 90-jährige Viktor seinen ganzen Einfallsreich­tum an den Tag, um die Liebesgefühle der ­polnischen Pflegerin zu einem Nachbarn auf sich selbst zu lenken und der Dritte im Bunde zu werden. Feinfühlend und scharfsinnig erzählt Ruth Wittig drei Lebensgeschichten, in denen sich Dreiecksverhältnisse als trügerisch und Entscheidungen als Scheinfreiheiten erweisen. Zu dritt ist ein vielschichtiger und raffiniert komponierter Roman, der sich auf den zweiten Blick als Generationengeschichte ­enthüllt.

Ruth Wittig ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Nach dem Studium der ­Publizistik und Psychologie machte sie erste berufliche Erfahrungen an einem psychiatrischen Krankenhaus. Die zweisprachige Stadt Fribourg in der Schweiz ist der Ort, an dem sie bisher am längsten gelebt hat. Neben einer Karriere als Psychotherapeutin und Dozentin begann sie in den 1990er-Jahren literarisch zu schreiben. Nach dem Erzählband 'Camouflage' (Paulusverlag 2014) legt sie mit 'Zu dritt' ihren ersten Roman vor.