Zu Marshall McLuhans Medientheorie und die Selbstbildung in digitalisierten Alltagswelten

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Mediale Bildung und Medienkommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit behandelt die von dem Literaturwissenschaftler und Medientheoretiker Marshall McLuhan in den 1960er Jahren entwickelte Medientheorie. Darin analysiert er den Schriftkulturwandel durch die Entwicklung elektronischer Medien. Die Arbeit beschreibt drei Grundthesen McLuhans, greift diesbezügliche aktuelle Entwicklungen auf und beleuchtet sie in Hinblick auf Selbstbildungsprozesse in einer digitalisierten Alltagswelt. Dabei legt sie einen Schwerpunkt auf die Betrachtung des Internets als Medium und dessen Nutzung. Die rasante Verbreitung des Internets hat einen großen Einfluss auf das Medienverhalten der Menschen. Das alltägliche Leben ist durch die Nutzung des Internets derartig digitalisiert, dass es die Wahrnehmung, Wissensaneignung und Kommunikation stark beeinflusst. Dies hat Auswirkungen auf die Selbstbildungsprozesse, also 'die aneignende Tätigkeit des Subjekts kraft derer es sich in ein Verhältnis zur Welt der Dinge und Personen setzt und zu inneren Vorstellungen über die Welt sowie über sein Verhältnis zur Welt und zu sich selber gelangt' (Liegle, 2003). McLuhan selbst nimmt in seinen formulierten Thesen Bezug zum Einfluss von Medien auf die Selbstbildung, damals stark auf das Medium Fernsehen bezogen. In dieser Arbeit werden diese Aspekte von Selbstbildung aus bildungswissenschaftlicher Perspektive untersucht. Dabei sollen sowohl die auf Selbstbildung bezogenen Chancen wie auch die Risiken des sich Bewegens in digitalisierten Welten über das Internet erläutert werden. In einem ersten Schritt werden die drei Hauptthesen McLuhans dargestellt und in Verbindung mit aktuellen Strömungen gebracht: Medien als Körperausweitungen, das globale Dorf und das Medium ist die Botschaft. Um Selbstbildungsprozesse in der digitalisierten Alltagswelt beschreiben zu können wird im dritten Teil der Arbeit der Begriff der Selbstbildung beleuchtet. Dazu werden bildungswissenschaftliche Perspektiven aufgegriffen und eine Definition umschrieben. Auf der Grundlage der Thesen McLuhans und dem Konzept der Selbstbildung werden dann Möglichkeiten und Risiken der Internetnutzung hinsichtlich der Selbstbildungsprozesse untersucht. Hierbei beziehen sich die Aspekte auf das Surfen im Internet, die neuen Kommunikationsformen sowie die Entwicklung zu einer konnektiven Intelligenz. Abschließend wird versucht aus den Ergebnissen einen Ausblick zu skizzieren.