Zu Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline". Interpretationsansätze und Grundpositionen
Autor: | Prado, Lucia |
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EAN: | 9783638787871 |
Auflage: | 003 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 16 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 01.10.2007 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2+, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Sprach und Literatur 2), Sprache: Deutsch, Abstract: Generell läßt sich das Gesamtwerk Horvaths in drei Epochen enteilen: Charakteristisch für die Dichtung seiner frühen Epoche von 1926-1929 ist die politische Orientierung seines Schaffens ("Die Bergbahn", "Sladek, der schwarze Reichswehrmann"). Aufgrund des Machtaufbaus der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei warnt Horvath in seinen Werken zunehmend vor den Gefahren des Faschismus. Zwischen den Jahren 1930 und 1932 veröffentlicht Ödon seine Volksstücke, die auf moralisch-satirische Weise Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft üben. So schildert er besonders eindringlich alle Facetten kleinbürgerlicher Mentalität. Allerdings zeigt er nicht nur die Niedertracht, Dumpfheit, Brutalität und den Selbstmitleid der modernen Gesellschaft, sondern verweist gleichzeitig auf die sozialen und ökonomischen Bedingungen, die jene Gesellschaftformen. Das Spätwerk, das in der Zeit zwischen 1933 und 1938 entsteht, ist durch eine ethisch-religiöse Ausrichtung bestimmt. Horvaths schonungslos sezierende Beobachtung weicht nun einer humanistisch- moralisierenden Nachdenklichkeit. Seine fatalistische Weltanschauung von der unveränderlichen Gesellschaft und den scheinheiligen politischen und religiösen Lehren wandelt sich im Spätwerk. Während der junge Horvath Kirche und Gott in seinen Stücken nur negativ beleuchtet, finden sich im Spätwerk positive Wertungen dieser Themen.