Zu 'Sozialarbeit von unten' von Karam Khella

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), Veranstaltung: Theorien und Geschichte der Sozialen Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Karam Khella - ein Ägypter, brachte den Deutschen in Deutschland eine Theorie der Sozialen Arbeit, die auf der Basis des dialektischen Materialismus von Karl Marx aufbaut, die 'Sozialarbeit von unten'. Der Band 'Sozialarbeit von unten/Praktische Methoden der fortschrittlichen Sozialarbeit stellt einen praktischen Methodenteil dar und ist Bestandteil seines dreibändigen Werkes 'Handbuch der Sozialarbeit und Sozialpolitik'. In der Zeit der Studentenunruhen fand diese praktische Anleitung auf der Grundlage dialektisch-materialistischer Theorie großen Zuspruch bereits kurz nach deren Veröffentlichung, während das Interesse daran Mitte der achtziger Jahre schlagartig aufhörte. Karam Khella wurde 1934 in Ägypten geboren. 1952 beginnt er ein Studium der Betriebwirtschaftslehre, da er später den Betrieb seines Vaters leiten soll. Nach einem Jahr wechselt er zum Studium der Theologie und Sprachwissenschaften. Während seiner Studienzeit arbeitet er an vielfältigen Sozialprojekten mit. 1958 kommt er im Rahmen eines Austauschprogrammes für Dozenten nach Hamburg. Er unterrichtet da am Institut für Geschichte und Kultur des vorderen Orients. Von 1966-1969 ist er als Studentenpfarrer in Stuttgart tätig und wird während dieser Arbeit von Arbeitern für die so genannte Arbeiterfrage sensibilisiert. Dies ließ ihn auch zur Theologie auf Distanz gehen. Später studierte er noch Geschichte in Kiel und Medizin in Hamburg. 1971-1982 doziert er beim Sozialpädagogischen Zusatzstudium an der Uni in Hamburg. Dieses Zusatzstudium sollte von einer arbeiterorientierten Wissenschaft getragen werden - es wurde 1982 aus dem Lehrangebot der Hamburger Uni gestrichen, da es während der Lehrtätigkeit von Khella zu politischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen kam. Karam Khella verliert seinen Job und soll nun als arbeitsloser Ägypter ausgewiesen werden. Um in der Bundesrepublik bleiben zu können, kämpft er öffentlich und das Arbeitsgericht stellte fest, dass er aufgrund seiner 15-jährigen Tätigkeit im öffentlichen Dienst unkündbar ist und seine Anstellung an der Uni in Hamburg behalten kann. Khella vermindert ab 1985 sein öffentliches Engagement aus Enttäuschung über die zerschlagenen Reformillusionen, da auch seiner Ansicht nach in Deutschland niemand wirkliche Reformen will. (vgl. Engelke, 1999, S. 313).

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