Zu aktuellen Entwicklungen in der Phantastik

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 13, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch kennt das Gefühl der Angst und weiß, dass sie eine sehr starke Gefühlsregung ist. Insbesondere die Angst vor etwas Unbekanntem weckt im Menschen Unbehagen und trotzdem gleichermaßen sein Interesse. Dieser Art der Faszination und ihrem Einfluss auf die Literaturgeschichte soll sich die folgende Arbeit widmen. Howard Phillips Lovecraft (1995) beschreibt 'die Anziehungskraft des Gespenstisch- Makabren' zwar als 'im allgemeinen begrenzt' (Lovecraft 1995, 7), da es Fantasie auf Seiten des Lesers verlange und somit voraussehbar sei. Jedoch zeigt der kontinuierliche Erfolg von Romanen, welche sich solcher phantastischer Mittel bedienen, dass die Leser durchaus in der Lage sind, sich in andere Welten hinein zu versetzen oder ihren Alltag für wundersame Eindrücke zu öffnen. Die Gründe für diese Fähigkeit benennt Lovecraft (1995) als Resultat frühneuzeitlicher menschlicher Instinkte. Die Reaktionen auf Umwelt und Erscheinungen, welche für den damaligen Erkenntnisstand unerklärlich waren, seien geprägt von Angst und Ehrfurcht. Dies sei für den 'Glauben an das Übernatürliche derart förderlich, daß wir uns nicht zu wundern brauchen, wie gründlich die erbliche Natur des Menschen mit Religion und Aberglaube gesättigt ist.' (Lovecraft 1995, 9). In der folgenden Arbeit soll die Frage nach der Faszination des Vampirs und dessen Auftreten in der Literatur untersucht werden. Dazu wird die Gestalt zunächst als Phänomen eines abergläubischen Denkens beleuchtet und anschließend das Auftreten in vergangener, sowie in moderner Literatur untersucht. In einem nächsten Schritt wird ein Vergleich geschaffen und damit eventuelle Veränderungen aufgezeigt.