Das Thema Zukunft gehört zu den Elementarien der menschlichen Wirklichkeit. Der Mensch ist das einzige Wesen, das sich Zukunft vorstellen und daraus die Grundlagen seines Existierens ableiten kann. Das Zukünftige besteht aus Vergangenheit, Gegenwart und einer sich darin bereits ankündigenden Zukunft. Das hat damit zu tun, dass wir von einem Gesamtwirklichen ausgehen müssen, das sich in einer Raumzeitlichkeit ausdrückt, die auf alles Bezug nimmt, was sich im Wirklichen insgesamt vollzieht. Die menschliche Welt bildet darin ein Teilgeschehen, das sich innerhalb eines riesigen Universums vollzieht und sämtliche Wirklichkeiten umschließt, die darin entstehen, vergehen und sich neu formieren. In Zeiten, als die Erde noch als Mittelpunkt des Weltgeschehens galt, konnte man sich dessen Fortsetzung in einer zukünftigen Welt noch vorstellen. Heute jedoch bildet die Erde ein winziges Teilelement, das innerhalb eines kosmischen Geschehens kaum eine Rolle spielt. Wie sich der Kosmos insgesamt entwickeln wird, ist weitgehend unbekannt. Wie viele kosmischen Welten es gibt, ist ebenfalls umstritten. Nur das eine steht fest, nämlich dass wir einem Geschehen zugeordnet sind, das die Erdverhältnisse ebenso bestimmt, wie das, was auf der Erde geschieht und menschliche Möglichkeiten freisetzt, dieses Geschehen mitzugestalten.

Harald Schmid studierte evangelische Theologie am Tübinger Stift, in Zürich und Göttingen, anschließend Germanistik und Geschichte in Tübingen, danach wurde er Gymnasiallehrer. Seit 2002 ist er schriftstellerisch tätig, sein Schwerpunktthema ist die Philosophie.

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