Zum Thema "Malen nach Märchen". Möglichkeiten einer intuitiven Selbstgestaltung im Kunstunterricht

Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pädagogik - Kunstpädagogik, Note: 1,0, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Die meisten Menschen haben Lieblingsmärchen, besonders aus der Grimm¿schen Sammlung, die sie in ihrer Kindheit gelesen oder gehört haben. Doch der Zauber, der von diesen Erzählungen ausgeht, verliert mit zunehmendem Alter seinen Reiz. Möglicherweise erinnern wir uns noch schemenhaft an die Handlung von Schneewittchen oder Aschenputtel, deren Darstellungen nicht nur in Märchenbüchern erscheinen, sondern uns im Alltag durch zahlreiche Konsumgüter begleiten. Die Geschichten, die uns als Kinder so faszinierten, erfahren im Jugend- und Erwachsenenalter einen Wandel hin zu wirklichkeitsfremden Träumereien oder geradezu zu Lügen. Dadurch erzählen immer weniger Eltern ihren Kindern Märchen, sie haben Angst, falsche moralische und gesellschaftliche Vorstellungen zu vermitteln. Im Zusammenhang mit erzieherischen Konzepten weisen wissenschaftliche Untersuchungen nach, dass viele Heranwachsende in einer seelisch und physisch gesundheitsschädigenden Umgebung groß werden. Das Fehlen von Geborgenheit und innigen Beziehungen kann der Auslöser für tiefe psychische Konflikte, wie der Unfähigkeit Vertrauen aufzubauen oder sich selbstständig zu beschäftigen, sein. Eben weil dem Kind sein Leben häufig irritierend vorkommt, muss man ihm Wege eröffnen, um Selbsterfahrungen zu gewinnen und seine Emotionen zu begreifen. Das Kind benötigt Impulse, die ihm helfen, in seinem Gefühlsleben und Alltag Strukturen aufzubauen, und es bedarf einer moralischen Wertevermittlung, um unbewusst Konsequenzen von unmoralischen Tätigkeiten zu lernen. All diese Möglichkeiten eröffnen sich im Märchen.