Zum Umgang mit Aggression und Aggressivität aus Sicht der psychoanalytischen Pädagogik

Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Sonderpädagogik), Veranstaltung: Emotionale und Soziale Entwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Aggressives Verhalten von Menschen ist allgegenwärtig. Jeder von uns wird in unterschiedlichsten Situationen mit Aggressivität konfrontiert; ob in seinem privaten Umfeld, an seinem Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit oder - aufgrund von Kriegen - täglich in den Medien. Empörung wird wach. Es kommt zu Gedanken wie: 'Wie können die nur?' oder 'Ich würde mich nie so verhalten'. Und doch hat es im Leben eines Jeden schon die ein oder andere Situation gegeben, in der auch er sich aggressiv verhalten hat; auf welche Art und Weise auch immer. Eine Welt ohne aggressive Handlungen ist nicht denkbar. Es scheint, als gehörten sie fest zum Menschen. In der Literatur finden sich endlose Veröffentlichungen zum Thema Aggressivität. Es werden Theorien erörtert, verschiedene Erscheinungsformen thematisiert und Ursachen diskutiert, die für die Entstehung von aggressivem Verhalten maßgeblich sein sollen. In dieser Arbeit soll einer dieser Aspekte untersucht werden: der Umgang mit Aggressivität aus Sicht der psychoanalytischen Pädagogik. Dabei ist es zunächst wichtig, die Blickrichtung, aus welcher das Thema betrachtet wird, darzustellen. Die Sichtweise der psychoanalytischen Pädagogik, die sich (z.B. im Gegensatz zu einer auf der Lerntheorie begründeten Pädagogik) mit den Fragen nach Prozessen, frühen Erfahrungen oder anderen Ursachen für aggressives Verhalten beschäftigt. Am Beginn der Arbeit soll deshalb eine Auseinandersetzung mit dieser interdisziplinären Wissenschaft erfolgen. Hierbei werden Fragen nach Übereinstimmungen und Differenzen zwischen Psychoanalyse und Pädagogik erörtert. Auch die Historie der psychoanalytischen Pädagogik soll beleuchtet und Entwicklungen aufgezeigt werden. In diesem Zusammenhang wird ein Modell der psychoanalytisch- pädagogischen Arbeit beispielhaft vorgestellt, das zeigen soll, welche Möglichkeiten sich innerhalb dieser Wissenschaft für die Praxis bieten. Danach werden definitorische Fragen und begriffliche Abgrenzungen diskutiert. Eine Vorstellung der Arbeit verschiedener psychoanalytisch orientierter Pädagogen schließt sich an, wobei der Schwerpunkt auf den Arbeiten Fritz Redls liegen wird, der sich intensiv mit aggressivem Verhalten auseinander gesetzt hat. Daraufhin werden aktuelle Überlegungen zum Umgang mit Aggressivität erörtert. Insbesondere das szenische Verstehen und das dialogische Handeln stehen hier im Mittelpunkt. Letztlich wird auch noch das Problem des aggressiven Verhaltens im schulischen Kontext thematisiert.

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