Zum politikwissenschaftlichen Begriff des Populismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2, Technische Universität Chemnitz (Philosophische Fakultät/Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politikwissenschaftliche Begriffe in der Kontroverse, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wird sich mit den oben gestellten Fragen beschäftigen, wobei neben dem im Mittelpunkt kreisenden Begriff des Populismus auch immer wieder die ominöse Figur des aktuellen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit durchschimmern wird. Anhand seines Auftretens und Handelns, speziell vor vor seiner ersten Amtszeit von 1994, lassen sich eindeutig populistische Züge ablesen. Insbesondere der Aufbau und die Struktur seiner Partei, der Forza Italia, erinnern an die Anfänge des italienischen Faschismus. So genannte Clubs, die überall in Italien entstanden, glichen am ehesten modernen Franchise-Unternehmen denn professionell gegliederten Parteien.1 Insofern wird auch von der kritischen Parteiensoziologie eines Robert Michels zu sprechen sein, um eine etwaige Definition des Begriffs Populismus auch auf seine Standfestigkeit im Bezug auf Syndikalismus hin abzuklopfen. Zum anderen eignet sich dessen Person hervorragend, um zu zeigen, dass das politische Überleben der populistischen Bewegungen fatalistisch an den charismatischen Führer gebunden ist. Geriet also schon das argentinische Regime unter Peron in den Verdacht, quasi-faschistische Strukturen entwickelt zu haben, so ist es doch angebracht, auch Europa nach solchen abzusuchen.2 Deshalb wird sich der zweite Teil der Arbeit mit dem charismatischen Führer innerhalb der populistischen Bewegungen beschäftigen.