Zur Bedeutung des Hörspiels "Träume" von Günther Eich - Eine exemplarische Analyse anhand des ersten Traumes

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung ¿Alles, was geschieht, geht Dich an.¿ Dieser Satz ist die Kernthese Günter Eichs in seinem Hörspiel ¿Träume¿ von 1951. Jeden geht alles an und somit trägt auch jeder einzelne Verantwortung. Aus diesem Anspruch heraus wurde das Hörspiel ¿Träume¿ die Geburtsstunde des Nachkriegshörspiels. Das Hörspiel verweist gesellschafts- und politikkritisch auf das Fehlverhalten der deutschen Bevölkerung nach dem zweiten Weltkrieg. In dem Hörspiel be-droht eine universelle Gefahr die Menschen auf der ganzen Welt, wodurch sich jeder angesprochen fühlen soll. Um jeden einzelnen Hörer nicht nur anzusprechen, sondern auch jeden für seine Kernthese zu sensibilisieren, benutzt Eich eine besonders hervorstechende, plakative Motivik. Diese muss jedoch in ihrem Kontext als Hörspiel gesehen werden. Die ¿Träume¿ sind der Beginn einer neuen Hörspielära. Das Hörspiel existierte zwar bereits seit langem, doch ¿die Herausforderung des Hörers durch das Hör-spiel¿ war völlig neu. In dieser Hausarbeit soll die Bedeutung der ¿Träume¿ genauer untersucht werden. Dabei wird sich diverser Teilaspekte gewidmet, die alle auf ihre Weise die Bedeutung des Hörspiels ausmachen. Im ersten Kapitel wird die Hörfunktion und ¿situation in den Fünfziger Jahren erläutert und der besondere Aufbau des Hörspiels untersucht. Nur so wird klar, warum Günter Eich für seinen Appell an die Gesellschaft die Form des Hörspiels gewählt hat. Im zweiten Kapitel wird auf die inhaltliche Bedeutung und ihr Umsetzung ein-gegangen. Daher wird eine Sprach- und Motivanalyse vorgenommen. Die gesamte Untersuchung wird exemplarisch am ersten Traum durchgeführt. In meiner Analyse stütze ich mich zum einen vornehmlich auf ¿Günter Eich und das Hörspiel der Fünfziger Jahre¿ von Marlies Goss und zum anderen auf die Primärquellen der ¿Träume¿ und der ¿Rede vor den Kriegsblinden¿ von Günter Eich.