Zur Bedeutung von Wohltaten für das Gedeihen von Gemeinschaft

Senecas Schrift 'De beneficiis' ist einzigartig in der uns überlieferten Literatur der griechisch-römischen Antike. Gleichwohl gehört 'De beneficiis' in eine lange Reihe - für uns leider nicht überlieferter - themengleicher Traktate, die ebenfalls von Stoikern verfasst wurden. Das Interesse an der Materie entspringt deren Relevanz für die stoische Ethik: Diese kreist um die Frage gemeinschaftlichen Miteinanders, welches als die dem Menschen gemäße Lebensform gilt.

In der römischen Literatur finden sich - wenngleich weniger ausführlich und mit je anderem Fokus - bei Cicero und Laktanz ebenfalls stoisch rückgebundene Annäherungen an die Thematik. Doch wenngleich Cicero, Seneca und Laktanz die Überzeugung der gemeinschaftsstiftenden Kraft von Wohltaten teilen, sind ihre Begründungen, in welcher Weise wohltätiges Verhalten gemeinschaftliches Miteinander befördert, sehr verschieden. Und auch in ihren Vorstellungen, welche Form von Gemeinschaft durch Wohltaten gestiftet bzw. gestärkt wird, unterscheiden sie sich maßgeblich voneinander.

Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Warburg-Melchior-Olearius-Stiftung.



Antje Junghanß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Klassische Philologie der TU Dresden und koordiniert den Sonderforschungsbereich 1285 'Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung'.

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