Zur Entwicklung und Erprobung eines arbeitsplatznahen Fortbildungskonzeptes im Strafvollzug unter besonderer Berücksichtigung interkultureller Fragestellungen

Diplomarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1,3, Universität zu Köln (Lehrstuhl für Erwachsenenbildung/Weiterbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Der dem Lehrstuhl für Erwachsenenbildung/Weiterbildung der Universität zu Köln angegliederte Projektbereich UNIvation nahm sich 1997 eines interkulturellen Problemfeldes an, dem bislang kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ausgangspunkt der Initiative waren Beobachtungen, dass im Strafvollzug nicht selten brisante interkulturelle Konflikte zwischen Bediensteten und Inhaftierten sowie zwischen den Gefangenen selbst ausgetragen werden. Im Unterschied zu anderen Bereichen multikulturellen Zusammenarbeitens, in denen es nicht mehr ungewöhnlich ist, ethnisch geprägten Problemen mit speziell zugeschnittenen Bildungskonzepten zu begegnen, stellte sich der Strafvollzug in dieser Hinsicht als kaum bearbeitetes Feld dar. Vor allem Bedienstete des Allgemeinen Vollzugsdienstes erscheinen, was die Bearbeitung interkultureller Fragen im Rahmen einer zeitgemäßen Fortbildung angeht, weitgehend unversorgt. In Zusammenarbeit mit dem Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, der Justizakademie Recklinghausen sowie den Justizvollzugsanstalten Köln, Siegburg und Willich wurde ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, durch die Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Fortbildungskonzeptes eine Lücke im Bildungsangebot der Justiz zu schließen. Im diesem Buch werden neben der vorgefundenen Ausgangslage vor allem der Planungsprozess, die Durchführung sowie zentrale Ergebnisse dieses Modellprojektes vorgestellt und bewertet. Bevor die konzeptionellen Eckpunkte der Pilotmaßnahme beleuchtet werden, sind zunächst die Hintergründe und die mit dem Gesamtprojekt verbundene Problemlage darzustellen. Im Anschluss daran wird im 'Evaluationsreport' dezidiert auf die Inhalte sowie die Bewertung der Modellmaßnahme durch die Zielgruppe eingegangen. Abschließend werden begründet Möglichkeiten aufgezeigt, wie interkulturelle Lernangebote für Bedienstete in den Institutionen des Strafvollzugs verfestigt werden könnten. Außer der Absicht, mehr über die Notwendigkeit eines interkulturellen Lernangebotes zu erfahren, geht es bei der Evaluation vor allem um die Überprüfung, was getan werden kann/muss, damit interkulturelle und arbeitsplatznahe Bildungsinhalte sowie deren Vermittlung von der Zielgruppe akzeptiert werden. Auf der Grundlage dieser Untersuchung ist ein Fortbildungsmanual erarbeitet worden, das außer in NRW auch von der Justiz in Sachsen´erfolgreich eingestetzt wurde. Hinweis: Das vorliegende Buch folgt den Regeln der 'alten' Rechtschreibung!