Zur Form von Sprachbeschreibung als Erzeugung - Dependenz, Konstituenz, Applikation

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: sehr gut, Universität des Saarlandes (FR 4.1 Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit gibt einen Überblick über die drei Modelle der Grammatiktheorie, die zur Beschreibung von Syntax herangezogen werden: Das Dependenz-Modell, das wesentlich auf den Arbeiten Tesnières beruht, das Modell der Konstituenz, ausgehend von den Grundideen Chomskys über dessen Entwicklungen bis hin zur Minimalgrammatik, und das der Applikation, dessen einziger Vertreter Saumjan darstellt. Ausgehend von der Beschreibung der Modelle werden diese kritisch betrachtet, in wie weit sie nicht nur zur Sprachbeschreibung, sondern auch zur Erzeugung von Sprache genutzt werden können, ob es sich also um generative Systeme in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs handelt. Des Weiteren werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Theorien anhand von Kriterien wie Einfachheit und Adäquatheit herausgearbeitet und die Frage nach der Anwendbarkeit der Modelle auf andere Bereiche der Linguistik gestellt, denn sicher auch notwendig für die computerbasierte Übersetzung muss diese innerhalb der Sprachwissenschaft lauten: sind die jeweils gegebenen Algorithmen ineinander übersetzbar, verhalten sie sich komplementär und sind sie insgesamt ausreichend, um in Übersetzungs- und Wortbildungssysteme übertragbar zu sein? Sprachbeschreibung als generatives System, also als Erzeugung, muss zudem auf einer Sprachtheorie fußen. Von einer Grammatiktheorie, die keinerlei allgemeine Bedingungen als Voraussetzungen berücksichtigt, kann kaum eine Übertragbarkeit erwartet werden. Daher wird auch diesem Punkt für alle drei Vertreter nachgegangen.