Zur Genese des Sozialen

Im Zusammenwirken mimetischer, performativer und ritueller Prozesse konstituiert sich das Soziale, das ohne diese Dimensionen nur unzureichend begriffen werden kann. Dies gilt für zwar alle Gesellschaften; doch erst die Geschichtlichkeit und Kulturalität dieser körperlichen Prozesse erzeugen die Vielfalt sozialer Handlungen. Ihre räumliche und zeitliche Rahmung verweist darauf, wie sie zu vollziehen und zu verstehen sind. Soziales Handeln beruht auf inkorporiertem Wissen, bildet sich in Sprach- und Handlungsspielen, entsteht im Gebrauch, ist gestisch und widersetzt sich der Reduktion auf Intentionalität und Funktionalität; denn es ist auch expressiv, ostentativ und ludisch.

Christoph Wulf (Dr. phil.) ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft und Historische Anthropologie im Sonderforschungsbereich »Kulturen des Performativen« an der Freien Universität Berlin.

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