Zur Interaktion von Ausfallwahrscheinlichkeit und Verlustquote bei der Messung von Kreditrisiken in Banken
Autor: | Hillmann, David |
---|---|
EAN: | 9783656226987 |
Auflage: | 002 |
Sachgruppe: | Wirtschaft |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 96 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 30.06.2012 |
47,95 €*
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Quantifizierung von Kreditrisiken sind gemeinhin drei Risikoparameter von großer Bedeutung: PD (Probability of Default), LGD (Loss given Default) und EaD (Exposure at Default). EaD entspricht der Forderungshöhe bei Ausfall, LGD der erwarteten Verlustquote bei Ausfall und PD der Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Verlustquote gibt das Verhältnis der uneinbringlichen Forderungssumme zur Forderungshöhe im Zeitpunkt des Ausfalls an. Die wissenschaftliche und praktische Auseinandersetzung konzentrierte sich in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend auf die Modellierung und Schätzung des Kreditausfalls und seiner Wahrscheinlichkeit, während der Größe LGD weit weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. So können sowohl akademische als auch kommerzielle Kreditrisikomodelle inzwischen in Bezug auf Ausfallrisiken als sehr fortgeschritten angesehen werden. Hinsichtlich der LGDs wurden jedoch lange Zeit vereinfachende Annahmen getroffen. So wurden Verlustquoten häufig als modellexogene Parameter angesehen, die entweder deterministisch vorgegeben oder stochastisch, jedoch unabhängig von anderen Risikogrößen in die Modelle integriert wurden. Dadurch wurden PD und LGD als voneinander unabhängig angenommen. Das hatte hauptsächlich zwei zusammenhängende Gründe. Zum einen legte man in der Praxis des Risikomanagements den Schwerpunkt auf systematische Quellen des Kreditrisikos, da diese eine Risikoprämie rechtfertigen. Zum andern arbeiteten die meisten Kreditrisikomodelle traditionell mit der Annahme, dass die LGD von fixen Faktoren abhängen, die keine systematischen Risikokomponenten aufweisen. Im Zuge der Ankündigung der Reform der Eigenkapitalvorschriften (Basel II) rückte der LGD-Parameter zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher und bankinterner Forschung, da Banken im sogenannten fortgeschrittenen IRB-Ansatz die Möglichkeit einer eigenständigen Schätzung aller drei Risikoparameter eingeräumt wird. Dabei haben sowohl theoretische Überlegungen, als auch empirische Ergebnisse, zunächst bei handelbaren Anleihen, die Unabhängigkeitsannahme stark in Zweifel gezogen und gaben Anlass von einer potentiell positiven Interaktion zwischen PD und LGD auszugehen. Das bedeutet, dass in Zeiten ungünstiger ökonomischer Bedingungen sowohl die Zahl der Ausfälle als auch der mit diesen verbundenen uneinbringlichen Teile der Forderung gleichzeitig ansteigen können, was die Solvenz der Banken folglich stark in Mitleidenschaft ziehen kann.[...]