Zur Judenfrage

Marx widmet sich in der Schrift der Frage nach politischer und menschlicher Emanzipation, wobei wie schon in der zuvor verfassten Schrift Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie das widersprüchliche Verhältnis von politischem Staat und bürgerlicher Gesellschaft, wie dessen Lösung, zentral für die Argumentation ist. Einleitend stellt Marx Bruno Bauers Lösung der Judenfrage dar. Nach Marx fasse Bauer die Judenfrage auf als eine Frage von dem Verhältnis der Religion zum Staat, von dem Widerspruch der religiösen Befangenheit und der politischen Emanzipation. Die Emanzipation von der Religion würde 'als Bedingung gestellt, sowohl an den Juden, der politisch emanzipiert sein will, als an den Staat, der emanzipieren und selbst emanzipiert sein soll.' Nach Marx müsste nicht nur gefragt werden, wer emanzipieren soll, und wer emanzipiert werden sollte, ebenso müsste gefragt werden: 'Welche Bedingungen sind im Wesen der verlangten Emanzipation begründet?' Bauers Fehler liege darin, 'daß er nur den 'christlichen Staat', nicht den 'Staat schlechthin' der Kritik unterwirft, daß er das Verhältnis der politischen Emanzipation zur menschlichen Emanzipation nicht untersucht'. Marx stellt anhand konkreter Beispiele heraus, dass volle politische Emanzipation durchaus mit der fortwährenden Existenz und Praxis von Religion möglich sei, wie dies am Beispiel der Trennung von Staat und Religion in den Vereinigten Staaten ersichtlich wäre. Karl Marx (1818-1883) war ein deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, politischer Journalist, Protagonist der Arbeiterbewegung sowie Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft und der Religion.

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