Zur besonderen Relevanz des Bildungsbereiches Bewegung im Kontext der ErzieherInnenausbildung

Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,0, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Auszug Fazit:...kann hier formuliert werden, dass der Körper immer mehr zum Statussymbol wird und durch die Tendenzen der Instrumentalisierung zu einem Faktor sozialer Ungleichheiten geworden ist. Um das Leitbild von Chancengleichheit und einer sozial gerechteren Kultur des Aufwachsens weiterhin konstruktiv zu verfolgen, muss also besonders der Körper als ein Faktor sozialer Ungleichheiten in das Blickfeld gelangen,damit alle Kinder und Jugendlichen in der Ermöglichung von ganzheitlichen Bildungsprozessen über und durch den Körper Kompetenzen entfalten und soziale Identität entwickeln können,die es ihnen ermöglichen,in der komplexen Welt zu bestehen und in ihr erfolgreich sowie selbstbestimmt handeln zu können. Hier muss also ein tief greifender Perspektivenwechsel vorgenommen werden, weil Körper- und Bewegungserfahrungen in den unterschiedlichen formellen,nicht-formellen und informellen Bildungswelten,gerade wegen ihrer hohen Relevanz in der Lebenskompetenzentfaltung,auf allen Ebenen intensiv wahrgenommen werden müssen. Nur so kann die vielfach geforderte ganzheitliche Bildung auch wirklich ganzheitlich realisiert werden. In der gewählten Frageperspektive des Zusammenhangs zwischen Bildung und Weltaneignung über den Körper in der Gesellschaft konnte dargestellt werden,dass der Körper als individuelles und gesellschaftliches Ausdrucksmedium in seiner rasant schnellen kulturellen, sozialen und biologischen Entwicklung im Prozess des Aufwachsens mehrperspektivisch wahrzunehmen ist. Diese erarbeitete theoretische Grundlage, der Überwindung utilitaristisch und instrumentalisierter Körper- und Bewegungserziehung, kann Impulse geben für eine zeitgemäße und mehrperspektivische Körperpädagogik. Erziehung,Edukation,bedeutet wörtlich 'Hinausführen'. In diesem Sinne muss Körperpädagogik Körperedukation sein - ein Weg hinaus aus begrenzenden Körpervorstellungen und -praktiken, die fremdbestimmt sind, gesellschaftlich verformt,manipuliert und oft ungeprüft übernommen werden. Mit dieser weitreichenden Betrachtungsperspektive auf die Körperthematik wird die besondere Relevanz des Bildungsbereiches Bewegung,mit dem Körper als Grundlage im Kontext der ErzieherInnenausbildung umfassend hervorgehoben und mehrperspektivisch belegt. Die Erkenntnisse dieser vorliegenden Arbeit könnten ein theoretisches Fundament bilden, um weitere theoretische und praktische Realisierungspotentiale für eine ganzheitliche Bildung,die immer auch als Körperbildung zu verstehen ist,zu entwickeln.