Zur literarischen Radikalisierung in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bei Thomas Bernhard
Autor: | Steinborn, Linda |
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EAN: | 9783346561435 |
Auflage: | 001 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 76 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 11.01.2022 |
Untertitel: | "In jedem Österreicher steckt ein Massenmörder." |
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Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Hat sich Thomas Bernhard in der literarischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus tatsächlich radikalisiert? Es soll auf der Grundlage von Textanalysen und einschlägiger Forschungsliteratur untersucht werden, wie Bernhard sich im Laufe seiner Autorschaft literarisch im Bezug zum Nationalsozialismus entwickelt hat. Reiften seine Werke zu aufrüttelnden zeitkritischen Schriften heran oder wurden sie nur zu provozierenden Schimpftiraden, um eine verkaufsfördernde Medienpräsenz zu erreichen, wie ihm oftmals unterstellt wurde? Resignierte er in seinen letzten Werken und kam über Bloßstellungen und Beleidigungen nicht mehr hinaus oder wurde er immer radikaler und provokanter, um öffentlichkeitswirksame Diskussionen anzustoßen? Thomas Bernhards Bedeutung als Autor von Weltrang und als einer der erfolgreichsten österreichischen Schriftsteller der Nachkriegszeit ist heute nicht mehr anzuzweifeln. Bereits das Zitat ¿In jedem Österreicher steckt ein Massenmörder¿ im Titel dieser Arbeit zeigt, was für radikale und provokante Aussagen Bernhard seinen Figuren in den Mund gelegt hat. Auch er selbst hat sich nie vor öffentlicher Kritik gescheut und war dadurch eine umstrittene Person. Mit seinem letzten Theaterstück Heldenplatz zeigte er, dass die Themen Holocaust und Nationalsozialismus im Österreich der 1980er Jahre noch immer von großer Relevanz waren und sorgte für ausgedehnte Diskussionen in der Öffentlichkeit. Auch die aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich und Europa zeigen, wie wichtig und relevant seine Literatur noch immer ist. Bernhards Frühwerk scheint auf den ersten Blick eher unpolitisch und wenig radikal zu sein, während er sich in seinem Spätwerk immer offener politisch kritisch gab und besonders den bestehenden Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich kritisierte, wie der Skandal um Heldenplatz beweist.