Zwangssterilisierungen an Sinti und Roma während der NS-Herrschaft

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar - Politik und Geschlecht, Sprache: Deutsch, Abstract: In Zeiten der Not nimmt die Verfolgung von ethnischen Minderheiten und verschiedener bereits stigmatisierter Gruppen von Menschen meistens zu. Sinti und Roma wurden in vergangenen Jahrhunderten nur wenig stigmatisiert und verfolgt. Dies änderte sich mit dem Aufkommen der nationalsozialistischen Ideologie, die Gefühle des Hasses, Vorurteile und Zerstörungsbedürfnisse förderte (Thurner 1983: 8). Für die Nationalsozialisten waren Sinti und Roma Sinnbilder für das Betteln, Betrug und Diebstahl. Sie wurden als minderwertig angesehen und es wurde propagiert, dass sie für das deutsche Volk eine finanzielle Last darstellten. Man brachte alle 'Zigeuner' bewusst auf einem Nenner und sah in dieser Volksgruppe ein rassenpolitisches Problem. Für die Nationalsozialisten bestand das Rassenproblem in Europa aufgrund der jüdischen Bevölkerung und den 'Zigeunern' (Hohmann 1981: 112- 114). Wie die 'Juden' wurden sie von den NS-Machthabern für alle möglichen Untaten beschuldigt (Lewy 2001: 27). Fünf Kriterien bestimmten wer damals als 'Zigeuner' galt: Die Abstammung, Körpermerkmale, Zugehörigkeit zu einer Sinti und Roma Sprachgemeinschaft, die Verbundenheit mit verschiedenen Stämmen und der Grad an Kriminalität. 'Zigeuner' wurden als Tiere bezeichnet, sie seien von einem tierhaften Trieb bewegt, ihr geistiger Horizont sei äußerst beschränkt (Hohmann 1981: 154). Wegen ihrer meistens dunkleren Hautfarbe wurden sie schon immer als fremde betrachtet und es war somit nur eine Frage der Zeit bis die von den Nationalsozialisten betriebene 'ethnische Säuberung' auch die 'Zigeuner' erfasste (Lewy 2001: 69).

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