Zwischen Dispositiv und Demokratisierungsanspruch. Ein sozialphilosophischer Blick auf die Grenzen Europas

In meinem Beitrag skizziere ich eine Sozialphilosophie der Grenze und der durch Grenzen ausgeübten Gewalt. Dabei betrachte ich, ausgehend von den aktuellen Flüchtlingskatastrophen, zunächst Mauer und Meer als Orte, an denen eine Renaissance von Grenzen in besonders dramatischer Weise erfahrbar wird. Daraufhin diskutiere ich Theorien, die Grenzen ausschließlich als Institutionen und Dispositive zu beschreiben suchen. Diese Theorien vermögen es nicht, den normativen Implikationen aktueller Grenzpolitiken gerecht zu werden. Die Untersuchung dieser normativen Implikationen führt mich zu der Frage nach der Möglichkeit einer Demokratisierung von Grenzen. Abschließend plädiere ich, ausgehend von aktuellen Ansätzen eines Denkens unbedingter Gemeinschaft und Gastfreundschaft, die ich als Transformationen eines naturrechtlichen Erbes verstehe, dafür, die Migrationsbewegungen unserer Tage als Ausdruck einer 'präsentischen Demokratie' und einer kritischen Infragestellung unserer postkolonialen Weltordnung zu begreifen.

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