Zwischen Gewalt und Heiligkeit. Zum Glauben im Mittelalter anhand der Legende der Katharina von Alexandria

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit wird sich mit den Aspekten der Gewalt und Heiligkeit in der Legende der heiligen Katharina von Alexandria beschäftigen und herausfinden, inwiefern diese beiden scheinbaren Gegensätze miteinander verbunden sind oder sogar zusammengehören. Die Darstellung von Gewalt in mittelalterlichen Legenden und insbesondere Märtyrerlegenden erfolgt sehr brutal und detailliert. Die Heiligen erleiden ein Martyrium aus Folter und letztendlich auch dem Tod. Dabei sind den Möglichkeiten der Gewalt keine Grenzen gesetzt, ob Enthauptung, Verbrennung oder mit Anwendung grausamer Folterinstrumente. Heiligkeit und Gewalt stehen einander somit gegenüber, sind aber gleichzeitig miteinander verbunden. Das Mittelalter, aus dem diese Legenden stammen, wird heutzutage meist als grausame und kalte Zeit betrachtet. Öffentliche Folter und Opferungen scheinen daher bald alltäglich zu sein. Im Mittelalter ist das Christentum die am meisten verbreitete Religion. Es gibt aber auch Andersgläubige, die beispielsweise dem Heidentum angehören. Nur der eigene Glaube wird von ihnen jeweils als richtig erachtet. Deshalb verfolgen verschiedene Religionen einander und bekriegen sich. Der Glaube ist zu der Zeit in alle Lebensbereiche integriert und im Christentum stellt die Kirche daher eine sehr machtvolle Institution dar. Dadurch, dass es die Bibel nur auf Latein gibt und die meisten Bürger nicht gebildet sind, ist es den Geistlichen überlassen, die Bibel nach ihrem Ermessen zu übersetzen. Sie lassen beispielsweise Andersartige und Andersgläubige verfolgen. Frauen, die sich mit Heilkräutern auskennen, werden als Hexen betitelt und Menschen, die dem Heidentum angehören wird ein Bündnis mit dem Teufel nachgesagt.