Zwischen Hedonismus und Diskriminierung
Autor: | Armbrust, Ulli |
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EAN: | 9783668923454 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Kunst Sachbücher/Musik, Film, Theater/Film |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 05.07.2019 |
Untertitel: | Verortung eines Trap-Songs in den "Dirty South" anhand des Sujets der Sklaverei im Musikvideo zu "This Is America" |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Filmwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Systematische Diskriminierung, Rassismus und Waffengewalt: Childish Gambino gelingt es, in nur vier Minuten die neuzeitliche US-amerikanische Geschichte zusammenzufassen und aufzuzeigen, unter welchen Problemen die afroamerikanische Gesellschaft in dem Land der "uneingeschränkten Freiheit" leidet. Im Rahmen dieser Hausarbeit sollen die Bezüge zur Sklaverei, die das Musikvideo in seiner Visualität kreiert, herausgearbeitet, interpretiert und im Dirty South verortet werden. In seinem Werk "This Is America" verarbeitet der Musiker Thematiken, die von den Sezessionskriegen über Polizeigewalt bis hin zum Attentat in Charleston reichen. Eine Schlüsselrolle, insbesondere in dem Musikvideo des Trap-Songs, nehmen die Referenzen zur Sklaverei ein. Ebenjene Bezüge sind gleichzeitig grundlegend für die musikalische Einordnung des Werks in den "Dirty South", eine in den Südstaaten der USA formierte Strömung innerhalb des Hip-Hops. Sklaverei in Musik aus dem Dirty South? Das in den USA immer noch kontroverse Thema mag vielleicht nach einem Sujet für lyrisch versierte Rapper wie 2Pac oder Nas klingen. Im Allgemeinen werden die Hip-Hop-Hochburgen Houston, Atlanta und Miami wohl eher mit Subgenres wie Miami Bass und Trap assoziiert ¿ und mit den mit den Subgenres verknüpften Texten, etwa die in den Medien stark kritisierten Themen Frauenfeindlichkeit und Sexismus. Im öffentlichen Diskurs wird die "Third Coast" noch immer aus dieser stereotypischen, negativen Perspektive betrachtet. Man denke nur an OutKasts "Rosa Parks" (1998), eine Referenz zur gleichnamigen Aktivistin: Die Bürgerrechtlerin verklagte die Künstler, da ihr Name im Zusammenhang mit "vulgären Lyrics" erschien. Blickwinkel wie die von Marc Anthony Neal, der die Rosa-Parks-Referenz als einen Ausdruck eigener Identität sieht ¿ die aus "the ATL" stammenden Künstler wüssten allzu gut über das Aufwachsen als Schwarzer in einer durch White Supremacy bestimmten Gesellschaft Bescheid ¿ sind eher eine Ausnahme. Doch auch weitere Theoretiker sehen im Dirty South mehr als nur auf Drogen und Sex basierende Lyrics. Daher ist eine wissenschaftliche Betrachtung des Hip-Hops von besonderer Relevanz, denn Lieder wie "This Is America" beinhalten nicht nur sozialkritische Aspekte; auch historische Sujets wie das der Sklaverei oder der Sezessionskriege werden thematisiert und sogar als Ursache für aktuell vorherrschenden Rassismus ausgemacht.