Zwischen Inklusion und Exklusion? Die zweite Generation von Jugendlichen kurdischer Herkunft in der Bundesrepublik

Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Abschnitt der zugrundeliegenden Arbeit sollen vorneweg die bisherigen Erkenntnisse über den Forschungsstand referiert werden, um darauf aufbauend die eigenen Forschungsziele darzulegen, wenngleich es nicht nur in Bezug auf KurdInnen in der Bundesrepublik, sondern auch über Kurden im Allgemeinen nur wenige Erkenntnisse gibt, die als gesichert gelten können. Daher hat es sich die vorliegende Untersuchung in Anlehnung an bereits verfasste und publizierte Studien (vorwiegend aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen, kurz: NRW) zum Ziel gemacht, durch Einblicke in Lebenszusammenhänge und deren Deutung einen Zugang zum Verständnis von und für Jugendliche kurdischer Herkunft aus der Türkei zu eröffnen bzw. fortzuschreiben und mit Hilfe sekundäranalytischen Materials ergänzend zu interpretieren.3 Vor dem Hintergrund, dass ¿KurdInnen die zweitgrößte Migrantengruppe darstellen und daher auf eine lange Tradition der Einwanderung in die Bundesrepublik Deutschland zurückblicken¿ (Schmidt 1998, S.12)4, wird hier mit der Formulierung einer neuen Frage ein Forschungsfeld ausgebreitet, das bisher so gut wie keine Beachtung in der Migrationsforschung erfahren hat. Ausgehend von den vorliegenden qualitativen als auch quantitativen Studien zur Selbst- und Fremdethnisierung dient diese Untersuchung vor allen Dingen der Erforschung der psychosozialen Situation dieser spezifischen ethnischen Minderheit im Umgang mit gesellschaftlicher Erfahrung von Inklusion und Exklusion, weil es ihr an dieser Stelle den gleichen Stellenwert beizumessen gilt, welcher im Hinblick auf andere MigrantInnengruppen (wie etwa die der Türken, Ex-Jugoslawen etc.) schon lange selbstverständlich ist. Es ist also das primäre Anliegen dieser Diplomarbeit, durch die sekundäranalytische Auswertung sowie Interpretation anhand eigener Beobachtungen in verschiedenen Institutionen, die sich mit kurdischen Jugendlichen auseinandersetzen, der deutschen Öffentlichkeit ein differenziertes Bild der kurdischen Minderheit in der Bundesrepublik zu vermitteln.